Rezension

Ich hatte mir mehr erhofft...

Mein bester letzter Sommer
von Anne Freytag

Bewertet mit 3 Sternen

Mein bester letzter Sommer von Anne Freytag

erschienen bei Heyne fliegt

 

Zum Inhalt

 

Tessa hat immer gewartet – auf den perfekten Moment, den perfekten Jungen, den perfekten Kuss. Weil sie dachte, dass sie noch Zeit hat. Doch dann erfährt das 17-jährige Mädchen, dass es bald sterben muss. Tessa ist fassungslos, wütend, verzweifelt – bis sie Oskar trifft. Einen Jungen, der hinter ihre Fassade zu blicken vermag, der keine Angst vor ihrem Geheimnis hat, der ihr immer zur Seite steht. Er überrascht sie mit einem großartigen Plan. Und schafft es so, Tessa einen perfekten Sommer zu schenken. Einen Sommer, in dem Zeit keine Rolle spielt und Gefühle alles sind …

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Der Klappentext ließ mich ein emotionales Buch erwarten, bei dem sicherlich einige Tränchen fließen werden. Entweder habe ich mich geirrt oder es war für mich nicht der richtige Lesezeitpunkt.  

Die Story ist in der ersten Person geschrieben worden, was mir eigentlich immer einen besseren Draht zum Protagonisten vermittelt. Das hat hier nicht so wirklich geklappt – ich war von Tessa relativ genervt und mochte sie nicht wirklich. Ihr Ton, gerade gegenüber ihrer Mutter, war nicht der beste… Ich kann natürlich auch Tessas Situation nachvollziehen, wer möchte schon mit 17 Jahren an einer unheilbaren Krankheit leiden und den Tod vor Augen haben? Eine schrecklich aussichtslose Situation. Aber trotzdem rechtfertigte das für mich nicht ihren Umgangston. Anfangs machte sie auf mich eigentlich einen ganz nüchternen Eindruck, indem sie online schon ihre eigene Urne bestellt und ihrem Schicksal mit einer Portion Sarkasmus gegenübertritt.

Oskar mochte ich dagegen sehr gerne, obwohl ich mich am Ende fragen musste, wie er ihr Schicksal nach seiner Vorgeschichte ertragen kann. Er machte auf mich einen sehr einfühlsamen Eindruck. Er weiß genau mit Tessa umzugehen. Seine Idee für den Roadtrip nach Italien fand ich toll! Unterwegs kam auch ein Hauch von Romantik an die Oberfläche, was ich von der Story auch erwartet hatte.

Ich hätte mir auch gerne ein paar mehr Infos zu Tessas Krankheitsgeschichte gewünscht.  Für mich wurde diese eher „nebenbei abgehandelt“.

 

Anne Freytag konnte mich mit ihrem Debüt im Jugendbuchbereich nicht wirklich erreichen. Sie hat sich eines ernsten Themas gewidmet und dies in eine schwermütige Story verpackt, die mich trotzdem nicht wirklich emotional berühren konnte. Die Protagonistin war für mich nicht die Sympathischste, was mich oft genervt aufstöhnen ließ. Gerade der Umgangston ihrer Mutter gegenüber erschütterte mein Mutterherz sehr. Man muss dabei doch bedenken, dass nicht nur das Mädchen schwere Monate vor sich hat! Der Schreibstil war flüssig und angenehm, die Idee mit der Route durch Italien und die Playlist im Inneren der beiden Buchdeckel ganz toll. Da ich mir wirklich mehr erhofft hatte, kann ich für Mein bester letzter Sommer nur 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen vergeben.

 

Zum Autor

 

Anne Freytag, geboren 1982, hat International Management studiert und für eine Werbeagentur gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Die Autorin veröffentlichte bereits mehrere Romane für Erwachsene, unter anderem unter ihrem Pseudonym Ally Taylor. Mein bester letzter Sommer ist ihr erstes Jugendbuch. Anne Freytag liebt Musik, Serien sowie die Vorstellung, durch ihre Geschichten tausend und mehr Leben führen zu können. 

In diesem Leben wohnt und arbeitet sie derzeit in München – wenn sie nicht gerade in ferne Länder und fremde Städte reist. Manchmal auch nur in Gedanken ...

 

 

ab 14 Jahren

368 Seiten

ISBN 978-3-453-27012-1

Preis: 14,99 Euro

 

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!