Rezension

Kakeibo

3000 Yen fürs Glück -

3000 Yen fürs Glück
von Hika Harada

Bewertet mit 2 Sternen

Irgendwie finde ich es schon traurig, dass so ein Buch in Japan ein Nummer-1-Bestseller werden konnte. Er ist furchtbar oberflächig, gefühllos und langweilig. Es geht zum großen Teil um die Frauen einer Familie: Großmutter, Mutter, zwei Enkelinnen. Und einen Bekannten der Großmutter, der ansonsten mit der Familie überhaupt keine Berührungspunkte hat. Alle fünf Perspektiven drehen sich um Geld, ums Geldausgeben und ums Sparen. Vielleicht ist das in Japan so, vielleicht kreisen die Gedanken aller Menschen wirklich permanent um dieses Thema, aber ich fand es anstrengend. 

Das Problem, das ich wahrscheinlich auch hatte, ist, dass keine Person hier irgendwie sympathisch wirkte (außer Mihos gefeuerte Arbeitskollegin) und vor allem dass es bei niemanden in irgendeiner Form in die Tiefe ging. Man hatte beim Lesen das Gefühl, dass hier Stichpunkte ähnlich einer Einkaufsliste abgehakt wurden. Miho, check. Maho, check. Kotoko, check u. s. w. Hätte kein Name dagestanden, hätte es jede dieser Frauen sein können. Und der Bekannte von Kotoko mit seiner alternativen Lebensweise wurde irgendwie nur reingefeuert, ob die Leidensfähigkeit japanischer Frauen zu verdeutlichen? Ich weiß es nicht. Es war mir auch irgendwann gleichgültig, genau wie das ganze Buch.