Rezension

Mir war das Buch leider zu konstruiert und voller Logiklücken

Zwei Fremde
von Martin Griffin

Bewertet mit 1.5 Sternen

Am letzten Tag der Saison – und ihrem letzten Arbeitstag dort überhaupt – wird das Highlands Hotel, in dem Remie Yorke als Managerin arbeitet von einem Schneesturm getroffen. Kein Telefon, kein Internet – dafür aber wenigstens ein Notstromaggregat. Doch es kommt noch schlimmer. Ein Mann klopft an die Tür und gibt sich als Polizist aus. Ein Konvoi, der einen gefährlichen Gefangenen aus dem nahegelegenen Gefängnis verlegen sollte, ist verunglückt und der Gefangene höchstwahrscheinlich entkommen. Remie lässt den Mann rein und versucht mit seiner Hilfe, ihre Gäste zu schützen. Doch dann klopft es erneut. Wieder ein Mann, wieder gibt er sich als Polizist aus – als derselbe Polizist, den Remie zuvor einließ. Was soll sie tun? Hat sie einen echten Polizisten ins Hotel gelassen, oder den Häftling? Steht der echte Polizist vor ihrer Tür, oder der Häftling? Lässt sie ihn rein, oder nicht?

 

 

Die Ausgangslage klingt total interessant und ich habe mich auf spannende Lesestunden mit einem Thriller gefreut, bei dem mein Puls in die Höhe jagt. Leider wurde ich aber enttäuscht.

 

Der Klappentext ist in meinen Augen ein wenig irreführend, denn als Remie den ersten Mann einlässt, weiß sie ja noch nichts von dem anderen. Im Prinzip geht es darum, ob Remie dem zweiten Mann glaubt oder nicht. Das ist trotzdem eine sehr spannende Frage, wird aber meiner Meinung nach eher langweilig umgesetzt.

 

Der Plot ist insgesamt sehr konstruiert. Es steckt immer und überall mehr dahinter. Gleichzeitig gab es aber auch von Anfang an Logiklücken. Zum Beispiel will Remie ja angeblich ihre verbliebenen Gäste schützen – eine davon wird vermisst, aber an die wird im weiteren Verlauf sehr lange kein Gedanke mehr verschwendet. Da draußen tobt ein Schneesturm und schon bevor die Kommunikation mit draußen nicht mehr möglich ist, sorgt sich Remie nicht um diesen Gast. Das fand ich unlogisch.

Insgesamt steckt immer mehr hinter allem, was per se ja auch nicht verkehrt ist. Aber es sind zu viele Zufälle. Das geht auf Kosten der Logik.

 

Ich wurde mit den Protagonisten nicht warm. Ich blieb die ganze Zeit auf Distanz. Dazu kam, dass eben hinter allem noch mehr steckt und die versteckte Agenda beider bei mir nicht zu gesteigerter Sympathie führte.

 

Es ist durchaus spannend zu rätseln, welcher der beiden Männer denn nun der Polizist und welcher der Verbrecher ist. Aber für mich ging das in all dem Geschehen immer wieder unter, bevor es doch recht früh aufgelöst wurde.

 

 

Fazit: Leider konnte mich das Buch nicht begeistern. Ich hatte schlicht eine andere Art Geschichte erwartet. Ich hatte auf eine recht gradlinige Geschichte gehofft, überforderte Angestellte muss entscheiden, wen sie reinlässt, hat Angst um ihre Gäste und ihre eigene Gesundheit und weiß – vielleicht aus dem Radio – dass ein Häftling geflohen ist. Leider war die Geschichte aber komplett anders und für mich zu kompliziert angelegt. Vieles ergab für mich im Verlauf der Geschichte keinen Sinn mehr. Ja, am Ende war einiges davon zu etwas gut, aber es bringt nichts, wenn das nur rückwirkend Sinn macht, es muss auch beim Lesen, im Moment Sinn machen.

Die Auflösung empfand ich als zu konstruiert. Aber ich kann mit dem Ende leben. 

Ich fand den Plot insgesamt leider extrem konstruiert und er steckte in meinen Augen voller Logiklücken. Das fand ich extrem schade.

Statt des erwarteten Kampfes Hotelangestellte + Gäste gegen Bösewicht ging das Buch in eine komplett andere Richtung. Ich konnte vieles nicht nachvollziehen und wurde auch mit den Protagonisten nicht warm. 

 

Von mir bekommt das Buch 1,5 Sterne, leider war für mich nicht mehr drin.