Rezension

Mir war es zu oft "drüber", aber es gab auch schöne und witzige Momente

Park Avenue Player -

Park Avenue Player
von VI Keeland

Bewertet mit 3 Sternen

Elodie könnte zur Mörderin werden – würde sie nicht diesen blöden Job so gern haben wollen. Seit zwei Jahren, seit ihrer Scheidung, verdient sie ihr Geld damit fremdgehenden Ehemännern Fallen zu stellen, im Dienste eines Privatdetektives. Nun hat sie die Gelegenheit Vollzeit-Nanny für eine Elfjährige zu werden, mit der sie sich sehr gut identifizieren kann. Doch die Sache hat einen Haken: Hollis, den Onkel des Mädchens. Er hat das Sorgerecht für sie und schon bei ihrer ersten Begegnung hätte sie ihn am liebsten erwürgt! Doch entgegen aller Wahrscheinlichkeit gibt er Elodie schließlich doch den Job. Aber die ist sich nicht sicher, was sie von ihm halten soll – mal ist er eiskalt zu ihr, dann flirtet er scheinbar was das Zeug hält und wieder von vorne. Was soll das?

 

 

Ich hatte anfangs meine Probleme mit den Protagonisten. Beide waren mir auf Anhieb unsympathisch. Das hat sich zum Glück bald gegeben, aber trotzdem konnte mich die Geschichte nicht komplett mitreißen. 

 

Zu Beginn liegen sich Elodie und Hollis praktisch ständig in den Haaren, was vor allem daran liegt, dass er auf sie steht, sie das ahnt und beide nicht damit umgehen können. Aus ihm macht das ein gigantisches A… und aus ihr – keine Ahnung was. Sie spielen Spielchen miteinander und die sind wahrscheinlich nicht für jeden Geschmack etwas. Manchmal fand ich das witzig, manchmal aber auch nervig.

 

Elodie hat ihrem Ex bis heute nicht verziehen, dass er sie betrogen hat. Das hat dafür gesorgt, dass sie Vertrauensprobleme hat. Sie misstraut Männern im Allgemeinen, woran auch ihr früherer Job nicht unschuldig ist. Gleichzeitig ist sie aber vom Typ Mensch her ein „Kümmerer“. Sie braucht es, sich um andere zu kümmern und sie ist eigentlich immer zu sehr involviert mit ihren Gefühlen.

 

Hollis wurde von seiner Ex verlassen und zutiefst verletzt. Seitdem verschließt er sich vor der Frauenwelt und lässt niemanden an sich heran – außer für Sex. Aber keine Beziehungen. Niemals. Er hasst es, Gefühle für Elodie zu haben und jedes Mal, wenn sie ihm bewusst werden, bekommt er eine A…-Attacke.

 

Es gibt eine Wendung am Ende, die ich teilweise vorhergesehen habe, aber nicht ganz. Ich fand sie einerseits interessant, andererseits war es mir dadurch leider endgültig zu viel Drama. Hollis sorgt sowieso sehr gern für viel Drama aber dann eben noch die Wendung obendrauf war für mich zu viel.

 

 

Fazit: Ich fand das Buch nicht schlecht, aber ich hatte auch meine Probleme damit. Müsste ich das Buch in einem Wort beschreiben, wäre es: übertrieben. In vielen Bereichen ist das Buch für mich einfach etwas zu sehr drüber. Es ist immer wieder sehr dramatisch, vor allem dank des Protagonisten, den ich ab und an echt gern geschüttelt hätte. 

Beide Protagonisten stehen auf Kehrtwendungen. Nach dem Lesen des Buches fühle ich mich irgendwie als hätte ich eine Runde in der Waschmaschine gedreht. Erst um ein Haar in Abneigung ertränkt, dann durch Wortwechsel geschleudert, inklusive krassen Verhaltensänderungen, um anschließend wieder fast zu ertrinken, dieses Mal in sexuellen Gedanken und Fantasien und dann wird der Schleudergang angestellt und nichts ist mehr so, wie es vorher war.

 

Ich fand die Wendung nicht schlecht, aber mir war es dadurch dann endgültig zu viel Drama.

 

Ich fand das Buch nicht schlecht, aber mir war es wie gesagt, zu oft drüber. Es bekommt von mir 3 Sterne – die schönen und witzigen Szenen zwischendrin haben es gerettet.