Rezension

Moderne Version eines Klassikers

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald -

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
von Aiden Thomas

Bewertet mit 4 Sternen

Vor fünf Jahren verschwanden Wendy Darling und ihre beiden jüngeren Brüder im Wald und nur das Mädchen kehrte zurück – allerdings ein halbes Jahr später und ohne Erinnerungen daran, was in der Zwischenzeit passiert ist. Ihre Familie ist am Verlust fast zerbrochen, Wendy plagen immer noch Schuldgefühle. Darüber hinaus zeichnet die mittlerweile achtzehnjährige Schulabgängerin in letzter Zeit unbewusst immer wieder einen geheimnisvollen Jungen – der eines Tages plötzlich vor ihrem Auto liegt. 
Woher kennt er Wendy? Kann es wirklich Peter Pan aus den Geschichten sein, die ihre Mutter früher erzählte? Warum wirkt er so vertraut? Was hat er mit dem Verschwinden weiterer Kinder in der Gegenwart zu tun? Und was ist damals mit John und Michael passiert? 
All diese Fragen muss Wendy klären, gerät dabei in Gefahr und muss sich den verlorenen Erinnerungen stellen. 

Mit der angehenden Krankenschwester Wendy und dem rätselhaften Peter stehen zwei sympathische Figuren im Mittelpunkt. Gerade den charmanten  Jungen mit seiner kindlichen Freude und Unbeschwertheit hätte man gern zum Freund. Durch einen finsteren Gegenspieler kommt jedoch auch Spannung und Dramatik ins Geschehen. 
Die Geschichte orientiert sich in vielen Bereichen am alten Original, angefangen bei den Namen, über magische Besonderheiten (etwa Feenstaub oder Peters übliche Alterslosigkeit) bis zur Wegbeschreibung nach Nimmerland. Alles wird aber in ein modernes Szenario übertragen, spielt sich hauptsächlich in unserer Welt ab (Nimmerland taucht lediglich in Flashbacks und Geschichten auf) und wird durch eigene Ideen ergänzt. Besonders die Auflösung am Ende gibt der Story einen interessanten neuen Touch.

Ich habe die Geschichte gern gelesen, aber irgendwie fehlt mir noch das gewisse Etwas für die volle Punktzahl. Im Mittelteil gestaltet sich die Handlung etwas schleppend, darüber hinaus wurde das Potenzial mancher Nebencharaktere, darunter Wendys beste Freundin, nicht voll ausgeschöpft.