Rezension

Rettet die Bücher!

Die magische Bibliothek der Buks 1: Das Verrückte Orakel -

Die magische Bibliothek der Buks 1: Das Verrückte Orakel
von Nina George

Bewertet mit 5 Sternen

Phantastisch!

Die Buks sind die letzten Bewahrer der Bücher in einer Welt der absoluten (Gedanken)Kontrolle. Sie wohnen ganz geheim in einem Haus hinter dicken Mauern, umwuchert von dornigem Dickkicht. Wehe, wenn jemand von „Draußen“ von ihrer Existenz und der Existenz der Bücher, die sie in ihrer Bibliothek und in ihrem Keller vor der Menschheit, die nicht mehr liest und das Träumen verlernt hat, bewahren, erfährt! Aber die Buks haben ein Problem: Die Bücher leiden an einer seltsamen Krankheit, ihre Schrift schwindet dahin. Und auch ihre Königin, Queen Buk, scheint immer mehr Wörter zu vergessen. Da kann nur noch das Verrückte Orakel helfen. Aber kann man einem verrückten Orakel trauen, vor allem wenn es Hilfe von „Draußen“ prophezeit in Form von fünf Kindern. Aber dann kommen auf wundersame Weise nur vier von ihnen zu den Buks: Finn, der Finder, Nola, die Kriegerin, Mira, die Wundersame und Thommy, der Doppelgesichtige. Mit ihrer Hilfe sollen die Buks die Bücher retten. Aber sie verbergen einige Geheimnisse und immer mehr Rätsel tun sich den Kindern auf: Wer meint es ernst mit ihnen, wer gehört zu den Bücherfreunden und wer will im Namen des Ministerium die Bücher vernichten, die den Menschen nur dumme Flausen in den Kopf setzen? Als dann noch das Orakel prophezeit, ein Kind gehe verloren und eines werde zur Heldin, scheint klar zu sein, dass der Weg, die Bücher zu retten, ein gefährlicher ist.

Das Buch mit dem tollen Cover, auf dem dem Leser die Augen der Buks aus dem Dunkel der Bibliothek entgegenglühen, ist ein Lesespaß für Klein und Groß. Die Geschichte ist spannend und packend bis zur letzten Seite – und darüber hinaus. Die Figuren könnten vielfältiger nicht sein. Da sind auf der menschlichen Seite die vier Kinder, die in ihrer Welt Fürsprecher und Widersacher finden. Auf der Seite der Buks begegnen uns Gestalten, die wir aus anderen Büchern, aus der Geschichte kennen oder die eine buchspezifische Gabe haben. Neben Queen Buk sicher der bekannteste ist Scherloko-Buk, ein eigensinniger Detektiv. Rebella Buk macht ihrem Namen alle Ehre und erinnert ein wenig an Ronja Räubertochter, Attila Buk ist ein kleiner Kämpfer mit großem Herz, auch wenn er das gut zu verborgen weiß. Dann gibt es z. B. noch Romantika Buk, ihre Eigenschaft ist selbsterklärendd, und die Buchheiler Typografica Buk, um nur noch einige zu erwähnen. Die Figuren zeigen, in welche schillernd phantastische Welt uns dies Buch entführt. Es treibt mit Worten Scherze und spielt auf allerleit bekannte Bücher der Welt-, insbesondere der Kinderbuchliteratur an. Es spricht nicht nur über die Magie des Lesens und die Kraft der Bücher, sondern es stellt sie selbst dar, verzaubert sie doch die Leser mit seiner Geschichte. Und es stellt ihm schmerzlich vor Augen, wie eine Welt ohne Bücher aussehen könnte. Dieses Buch ist eine gelungene Kampfansage gegen eine Welt ohne Imagination, wie sie nur Bücher hervorbringen können. Denn Bücher stehen für „Freiheit mit Flügeln aus Papier“ und „stecken die Menschen mit Möglichkeitssinn an“, denn alles ist möglich in Büchern und in der Welt der Buks.

Das Hörbuch zum Buch wird lebendig und gut vorgelesen von Marian Funk, der insbesondere den vielen verschiedenen Buks eine je eigene Stimme verleiht.