Rezension

Sehr gutes zweites Werk von Mia Winter

18 - Mia Winter

18
von Mia Winter

Bewertet mit 5 Sternen

          Ich kenne bereits "Janusmond" und war daher besonders gespannt auf das neue Buch von Mia Winter. Leana Meister hat die letzten 18 Jahre in Afrika verbracht und kehrt nach der Trennung von ihrem Mann nach Düsseldorf zurück, wo sie die Leitung des LKA-Kompetenzcenters übernimmt. Eigentlich war dieser Posten ihrer Kollegin Natalia schon so gut wie sicher, doch als man hörte, dass Leana Meister zurückkehrt, wollte man sie aufgrund ihrer ausgesprochenen Feinfühligkeit und Erfahrungen um jeden Preis auf den Posten setzen. Dies hat einen ernsthaften Konflikt zwischen den beiden Frauen zur Folge.
Doch in erster Linie geht es natürlich um den neuen Fall, den das Team bearbeitet: eine Serienmörderin, die in Düsseldorf anfängt zu morden und deren Mordserie sich bald auf das ganze Bundesgebiet ausweitet.

Was ich besonders gut an den Büchern von Mia Winter finde, ist, dass sie es versteht, starke Frauenfiguren zu erschaffen, die vielschichtig, faszinierend und einfach interessant zu lesen sind. So etwas findet man in Büchern nur selten. Dies schließt nicht nur die beiden Ermittlerinnen ein, sondern auch die Täterin. Obwohl ich am Anfang noch etwas skeptisch war, was den Konkurrenzkamp zwischen den beiden angeht, da mir das zuerst ein wenig zu konstruiert erschien, wurde ich bald eines Besseren belehrt. Die Motivationen der beiden Charaktere sind gut ausgearbeitet und vor allem gehen sie erwachsen miteinander um, so dass der Konflikt tiefer geht als eine bloße Zickerei unter Kolleginnen. 

Ich muss zugeben, dass ich mir unter dem Buch nach Lesen des Titels und des Klappentextes etwas ganz anderes vorgestellt hatte. Ich dachte, die Zahl 18 hätte eine größere Bedeutung. Als ich am Ende angelangt war und der Titel mir wieder ins Auge sprang, hab ich mir ernsthaft die Frage gestellt, was es denn nun eigentlich mit der 18 auf sich hatte. Das hätte man vielleicht noch etwas besser ausarbeiten können. Doch auch ohne die 18 handelt es sich hierbei um einen spannenden, außergewöhnlichen Mordfall, schon alleine dadurch, dass es um eine SerienmörderIN geht. Ich fand es sehr interessant darüber zu lesen und die Beweggründe für ihre Taten herauszufinden.

Insgesamt ein sehr gelungenes Werk, das meinen sehr guten ersten Eindruck von der Autorin, den ich durch "Janusmond" gewonnen hatte, nur noch bestätigt hat.