Rezension

Spannend, aber stellenweise etwas unglaubwürdig

18 - Mia Winter

18
von Mia Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Als Leana Meister nach 18 Jahren in Südafrika ihre neue Stelle als Kommissarin beim Landeskriminalamt in Düsseldorf antritt, bleibt ihr keine Zeit zur Eingewöhnung. Innert weniger Tage werden mehrere Tote gefunden, die offenbar alle von der gleichen Person getötet wurden. Zusammen mit ihrem neuen Team macht sich Leana auf die Suche nach dem Täter.

Die Geschichte wird in der dritten Person aus der Sicht der Protagonistin Leana erzählt. Obschon der Leser dadurch Einblick in ihre Gedanken und Gefühle erhält, dauert es eine Weile, bis man mehr über sie erfährt. Sie kümmert sich mit Leib und Seele um ihre Arbeit, und genau diese Eigenschaft hat ihre Ehe zerstört und sie wieder zurück nach Deutschland getrieben. Ihre Familie, die sie in Südafrika zurückgelassen hat, ist ihr in Gedanken nie fern, hält sie aber nicht von ihren Ermittlungen ab. Dass die Autorin ihre Protagonistin zunächst als alternde Hippie-Tante mit Flatterkleid und Jesuslatschen darstellt und nachdem sie sie zum Frisör und zum Shopping geschickt hat, jede männliche Figur des Thrillers auf sie stehen lässt, fand ich allerdings recht unpassend.

Während die Handlung ohne grosse Einleitung zu den ersten Morden springt, ist das Tempo zu Beginn aufgrund der wenigen Anhaltspunkte, denen die Ermittler folgen können und den daher eher zähen Ermittlungen recht gemütlich. Doch mit jedem neuen Hinweis zieht das Tempo an, bis es zum Schluss rasend schnell geht. Allerdings fand ich es recht unglaubwürdig, dass Leana und ihr Team mit praktisch jeder Annahme recht hatten und sich nie mit Rückschlägen auseinandersetzen mussten. Ich hätte es überzeugender gefunden, wenn auch mal eine vermeintliche Spur ins Nichts geführt und die Ermittler wieder von vorne hätten beginnen müssen.

Der Schreibstil der Autorin Mia Winter liess sich flüssig lesen und passte gut zum immer schneller werdenden Erzähltempo. Ausser einer einzigen Szene fliesst in diesem Thriller kaum Blut, die "Ausnahmeszene" ist jedoch ziemlich heftig, sodass ich sehr sensiblen Lesern von der Lektüre abraten möchte. Nicht so gut gefallen hat mir bei "18 – Zahlen des Todes" der schwarz eingefärbte Buchschnitt, der zwar toll aussieht, aber die Seiten zusammenkleben lässt.
 

Mein Fazit

Spannender, wenn auch stellenweise etwas unglaubwürdiger Thriller.