Rezension

So hatten sie sich ihren Urlaub nicht vorgestellt

Das Baumhaus -

Das Baumhaus
von Vera Buck

Bewertet mit 4 Sternen

Henrik und Nora fahren mit ihrem fünfjährigen Sohn Fynn in Urlaub nach Schweden. Dort haben sie ein Ferienhaus mitten im Wald geerbt. Jahrelang war niemand dort gewesen und entsprechend heruntergekommen ist es. Die Atmosphäre ist alles andere als idyllisch, zumal sich jemand Zutritt zu dem Haus verschafft haben muss, denn der Keller ist voller Tierskelette.

Henrik war in seiner Kindheit zuletzt dort, er erinnert sich an Abenteuer im Wald gemeinsam mit seinem Opa, der das Haus ursprünglich gekauft hatte. Bei Spaziergängen entdeckt er ein Baumhaus, das ungute, lang verdrängte Erinnerungen in ihm weckt. Als dann auch noch Fynn während eines Versteckspiels verschwindet, beginnt ein Albtraum. 

In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir Rosa kennen, die in ihre schwedische Heimat zurückgekehrt ist, um sich gemeinsam mit dem Vater um ihren Bruder zu kümmern, der seit einem Kletterunfall ein Pflegefall ist. Rosa interessiert sich beruflich für die Auswirkungen von verwesenden Tieren auf die Bäume in unmittelbarer Nähe. Als nun Fynn verschwunden ist und Rosa in der Gegend ein jahrzehntealtes Kinderskelett ausgräbt, bittet die Polizei sie um Mithilfe. Vielleicht erkennt sie im Wald Veränderungen, die auf weitere vergrabene Leichen hindeuten.

„Das Baumhaus“ ist ein ausgesprochen spannender und vielschichtiger Krimi, der mich teilweise an Vera Bucks Roman „Wolfskinder“ erinnert hat. Auch hier ist von „Spielen“ die Rede, wenn der Entführer seine Opfer quält. Was mir nicht gefallen hat, war ein weiterer Handlungsstrang um einen Stalker aus Noras Vergangenheit. Die Anhäufung von traumatischen Ereignissen in so kurzer Zeit war übertrieben und nicht glaubhaft. Insgesamt ist „Das Baumhaus“ aber ein spannender Psychothriller, der bis zuletzt mit Überraschungen aufwartet.