Rezension

Spannende Zeitreise

Palast der Lügen 1: Vergangen ist nicht vorbei -

Palast der Lügen 1: Vergangen ist nicht vorbei
von Emily Bold

Bewertet mit 5 Sternen

Sophie Dubois‘ Familie steht seit vielen Jahren in einer Blutschule beim Teufel von Paris. Jedes Mal, wenn auf dem Pergament der Schuld ein Auftrag erscheint, muss ihr Bruder zurück in die Vergangenheit reisen und seinen Auftrag erfüllen. Doch als es Zeit wird, nach Hause zu kommen, taucht nicht Elian, sondern ein schwer verletzter Fremder mit Elians Chronographen auf. Bevor Sophie und ihr Vater diesen befragen können, stirbt er. Damit ihr Vater, der einst bei einem Auftrag schwer verletzt wurde, diese Reise in die Vergangenheit, um Elian zu suchen, nicht antreten muss, schleicht sich Sophie davon und muss versuchen den Auftrag ihres Bruders zu erledigen und gleichzeitig Elian zu finden. Da sie ein Mädchen ist, ist der Teufel gnädig und stellt ihr Valentin Delacroix zur Seite, der ihr helfen soll, sich zurechtzufinden.

Dieses Cover, bzw. der Buchumschlag ist wirklich schön gestaltet und auch der Einband des Buches ist ein Hingucker, so dass es neugierig auf die Geschichte macht.

Dank eines sehr flüssigen Schreibstils, der sich locker und leicht lesen lässt, gelingt der Einstieg schnell und man befindet sich direkt mitten in der Geschichte. Sprachlich und inhaltlich passend für die Zielgruppe, aber auch mir als Erwachsenen hat das Buch sehr viel Spaß gemacht.

Das Buch spielt zwar auf zwei Zeitebenen, doch hauptsächlich findet das Geschehen im Jahr 1688 statt. Das Setting hat mir gut gefallen, wobei es hier aber nicht nur um die Zeitreise, sondern auch um die Beziehung der beiden Protagonisten zueinander und natürlich auch Sophies Auftrag geht. Das Geschehen zu verfolgen, hat Spaß gemacht und war sehr spannend. Immer wieder gerät Sophie in neue Schwierigkeiten und man merkt ihr natürlich auch deutlich an, dass sie aus unserer Gegenwart stammt. Sich an die alten Gebräuche halten, fällt ihr somit gar nicht so leicht. Allein, dass man einem Mädchen nichts alleine zutraut, fuchst sie unheimlich.

Es gibt viele spannende Momente, aber auch kleinere romantische Augenblicke, die aber hier nicht übertrieben dargestellt werden, halt absolut passend für die jüngeren Leser. Neben der Spannung gibt es aber auch noch reichlich Augenblicke, die schmunzeln lassen, vor allem weil auch Sophie nicht auf den Mund gefallen ist.

Sophie als Protagonistin hat mir ebenfalls gut gefallen, sie ist ein sehr authentischer Charakter und sprüht vor Lebendigkeit. Oftmals handelt sie aus dem Bauch heraus, was ihr häufiger Schwierigkeiten einhandelt. Doch zum Glück ist da Valentin Delacroix an ihrer Seite. Der geheimnisvolle, umschwärmte Junggeselle der Stadt, von dem niemand weiß, woher er wirklich stammt. Die beiden als Team sind absolut lesenswert.

Nebencharaktere bleiben hier dafür deutlicher im Hintergrund, wobei vor allem der Teufel von Paris neugierig macht. Wer ist er? Was ist passiert? Man erfährt hier durchaus schon am Rande, warum er Aufträge verteilt, aber ich freue mich hier definitiv auf die Auflösung.

Mein Fazit: Der Palast der Lügen ist spannende und teilweise auch heitere Romantasy rund um Zeitreise, Lügen und Geheimnissen. Die Geschichte konnte mich fesseln und auch von sich überzeugen und vor allem die Charaktere wirkten glaubwürdig und authentisch. Das Ende lässt nicht nur viele Fragen offen, sondern lässt den Leser auch mit einem leichten Cliffhanger zurück. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!