Rezension

Unterschätze niemals (d)einen Zorn!

Zorn - Tod und Regen - Stephan Ludwig

Zorn - Tod und Regen
von Stephan Ludwig

Bewertet mit 5 Sternen

Es ist schon eine ganze Weile her, das ich ich das Buch gelesen habe, aber da ich gesehen habe, das der zweite Band rund um Zorn und Schröder bald erscheint, dachte ich mir, das ich euch den ersten Band vorstelle, denn ich fand ihn doch recht amüsant. Einfach alleine dadurch, das der Autor einen Ermittler erschaffen hat, der wirklich der Brüller ist. Er gehört einfach in die Null Bock Generation und macht daher das Buch zu einem echten Highlight in Sachen Krimi. Nun aber erst einmal die normalen Daten und dann werde ich euch mit meiner Meinung erfreuen, wenn ihr denn durchhaltet und diese noch lesen wollt.
Wir haben hier einen Ermittler, der es verlernt hat, verbissen an einem Fall zu arbeiten, da es jahrelang nicht zu spektakulären Todesfällen gekommen ist. Er hat es einfach verlernt Fälle aufzuklären, weil es eben keine gab. Die Polizeiarbeit war eher langweilig und ohne Höhepunkte. Dadurch hat sich Cornelius Zorn zu einem faulen und gelangweilten Ermittler entwickelt. Nun ist er aber gefragt, denn die Todesfälle mehren sich und irgendjemand sabotiert seinen Arbeit. Die Hintergründe werden schnell klar und Schröder und Zorn kommen der Aufklärung immer näher. 
Ich fand gerade die gegensätzlichen Hauptprotagonisten sehr gut gezeichnet. Der eine faul und eher dickfällig in seinen Handlungen und der andere schlau und pfiffig. Erinnert ein klein wenig an Tanner und Schimanski, wo auch zwei völlig unterschiedliche Charaktere zusammenarbeiten müssen. Erst nach und nach bekommt Zorn den Dreh und kämpft dann wirklich verbissen darum seinen aktuellen Fall aufzuklären. Nach vielen Irrungen und Wendungen schafft Zorn es tatsächlich seinen Hintern von seinem Bürostuhl zu erheben und sich wieder bewusst zu werden, warum er Polizist wurde. 
Unterschätze also niemals einen Zorn, denn schlussendlich läuft er doch zu Höchstformen auf, auch wenn es am Anfang eher erscheint, als würde er sich einfach nur langweilen und schlechte Laune bekommen, weil er plötzlich doch arbeiten muss und das erledigen, was er erledigen muss. Ich fand es eher amüsant, denn Zorn ist so ganz anders vom Typ her wie wir es von anderen Krimis gewöhnt sind. Schlaflose Nächte und Alpträume sind nicht immer förderlich, aber Zorn bekommt doch irgendwann den einen oder anderen Geistesblitz und auch wenn er sich zeitweilig auf der falschen Fährte befindet, klärt sich der Fall und es zeigt sich wieder, das die Vergangenheit nicht immer ruht und dich doch irgendwie einholt. Also, wenn du irgendwo Dreck am Stecken hast, bemühe dich vorher darum alles zu bereinigen, bevor jemand kommt, der Rache an dir nehmen will oder eine alte Schuld einfordert. 
Mir hat der Krimi gut gefallen und da es dauerhaft regnet, regnet und regnet, passt der Titel wunderbar, aber das werdet ihr schnell merken, denn der Regen spielt eine große Rolle, der die Arbeit der Ermittler sehr beeinträchtigt und aufs Gemüt schlägt! Kein Wunder also, das Zorn erst spät in den Quark kommt und einen Fall löst, der sich gewaschen hat. Es ist echtes Kopfschmerzwetter oder ist eher so, das Zorn vielleicht das eine oder andere Mal über seinen Durst getrunken hat oder sich zu wenig Schlaf gönnt? Findet es heraus und ihr werdet entdecken, das ihr hier ein Ermittlerteam habt, welches komplett alles auf den Kopf stellt, was ihr vorher gelesen habt!