Rezension

Wer anderen eine Grube gräbt

Die Insel des Zorns -

Die Insel des Zorns
von Alex Michaelides

Bewertet mit 5 Sternen

Genialer Plot

Kennen wir das nicht? Eine begrenzte Anzahl Personen auf einer Insel, kurzzeitig vom Festland abgeschnitten, ein Mord und dann ja dann wird einer nach dem anderen gemeuchelt. Doch hier ist das nicht so, es gibt eine Tote und es wird akribisch aus der Ich-Erzähler-Sicht und Mitprotagonisten das komplizierte Beziehungsgeflecht der handelnden Personen aufgedröselt. Aufgeteilt in 5 Kapitel, die aber hier „Akte“ heißen, deckt diese Geschichte in jedem Akt eine neue Facette auf. Ist es also alles Theater? Denn immerhin haben so gut wie alle Protagonisten mit dem Theater zu tun. Das Tempo nimmt von Akt zu Akt immer mehr zu, aus dem "Who's done it" wird eine klare "cui prodest" Geschichte. Also nicht die Frage nach dem Mörder, sondern nach der Person, die am meisten profitiert, schiebt sich in den Vordergrund. Doch wie in der Überschrift schon steht: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Und das gilt für diverse Personen, die hier Gruben gegraben haben. Mehr soll nicht verraten werden. Lest selbst, es lohnt sich.