Rezension

Zum Ende hin deutlich besser...

Darkiss - Herrscher der Gezeiten - Nichola Reilly

Darkiss - Herrscher der Gezeiten
von Nichola Reilly

Inhalt: Die Welt in der Corvina lebt ist gefährlich, die Menschen müssen sich vor den Gezeiten schützen, denn im Wasser lauern große Gefahren. Corvina hat einen schwierigen Stand in ihrer Gemeinschaft, die sich nach dem Überfluten der Welt gebildet hat. Nachdem ihr Vater ausgesandt wurde um nach weiteren Inseln zu suchen und nicht mehr zurück gekehrt ist, hat sie bis auf ihren Kindheitsfreund Tiam und dem letzten kleinen Mädchen in der Gemeinschaft niemanden mehr, der mit ihr ein freundliches Wort wechselt.
Eines Tages wird sie in den Palast bestellt und was da auf sie wartet, hätte sie sich noch nicht mal in ihren Träumen vorgestellt. 

Schreibstil: Der Schreibstil hat mir gefallen. Es gab keine größeren Probleme beim Lesen und ich hatte das Buch auch recht schnell durch. Geschieben ist es aus Sicht von Coe.

Meinung: Der Einstieg ist nicht grade leicht. Hier wartet eine Flut an Informationen, bei denen ich manchmal Probleme hatte den Zusammenhang zu finden. Die Ideen der Autorin waren aber durchaus interessant. Mal kurz noch was zum Cover, ich war ja echt angetan von dem Deutschen und fand das englische Cover ziemlich unschön... nach dem Lesen muss ich jedoch gestehen, dass das Englische doch besser passt. :)
Corvina, einfach Coe genannt, ist keine typische Heldin. Sie ist vom Leben gezeichnet, mit Narben und nur noch einer Hand. Am Anfang des Buches wirkt sie sehr verstört auf mich, sie tat mir leid. Aber ich sehe zum Ende hin bei ihr eine deutliche Entwicklung und das hat mir sehr gefallen.
Tiam war mir wie so viele Charaktere in dem Buch lange ein Rätsel. Ich wusste lange Zeit nicht zu wem er nun steht und dachte mehrfach, dass er Coe hintergeht. Seine Beziehung zu Coe kam mir anfangs sehr unwirklich vor und hier kamen erst später wirklich Gefühle rüber.
Die Nebencharaktere waren vom Ausbau her ganz okay. Besonders drei stechen hier hervor. Einmal Fern, ein junges Mädchen, welches man recht schnell ins Herz schließt, durch seine liebenswürdige Art. Prinzessin Star, die eine Verbindung aufweißt, die mich nicht sehr überraschen konnte. Und Finn, der sehr manipulativ ist und zugegeben, auch mich kurz hinters Licht führen konnte.
Die Monster in dem Buch, Kritzler genannt, fand ich aufgrund ihres Namens nicht so schaurig wie ich vielleicht sollte. :) Da waren die Ratten die einem über den Weg liefen schon schlimmer. Die Gewölbe unter dem Schloss haben bei mir für die größte Spannung gesorgt, den Aufenthalt dort fand ich extrem gut.
In diesem Buch ist vieles nicht wie es scheint. Pausenlos stellt man sich die Frage, wem man eigentlich vertrauen kann? Es gibt hier eine Menge Intrigen und den Kampf ums Überleben. Die Ideen der Autorin sind durchaus gewagt und werden nicht jedem gefallen. Aber es lohnt sich dem Buch eine Chance zu geben und ich hab das Gefühl, dass sich Band zwei steigern könnte, denn Band eins wurde zum Ende hin besser.

Fazit: Die Ideen und Ansätze der Autorin sind gut, nur in der Umsetzung liegen hier größere Schwächen.