Alle Rezensionen von Buchbesprechung

Lenz - Michael Theurillat

Lenz
von Michael Theurillat

Lesenswerter Politkrimi zum Syrien-Krieg u. Terrorismus

In welches Genre gehört eigentlich „Lenz“, der neue Roman des Schweizer Schriftstellers Michael Theurillat (57)? Ist es ein Krimi, wie der Ullstein-Verlag den im Oktober veröffentlichten sechsten Band aus der Reihe um den Züricher Kommissar Eschenbach nennt? Oder ist „Lenz“ eher ein Agenten- und Geheimdienst-Roman? Oder vielleicht sogar ein geopolitischer Politkrimi mit tagesaktuellem Bezug?

Das hungrige Krokodil - Sandra Brökel

Das hungrige Krokodil
von Sandra Brökel

Lesenswerte Romanbiographie, Warnung vor politischer Gewalt

Eine beeindruckende, stellenweise auch berührende, in jedem Fall lesenswerte Romanbiografie ist „Das hungrige Krokodil“ von Sandra Brökel (46), die im Februar im Pendragon-Verlag erschien.

Ein notwendiges Übel - Abir Mukherjee

Ein notwendiges Übel
von Abir Mukherjee

Höchst interessanter Kulturbericht, weniger ein historischer Krimi

Wie schon sein Debütroman „Ein angesehener Mann“ (2017), der in Großbritannien zum Bestseller wurde, bestätigt auch der kürzlich als Heyne-Taschenbuch veröffentlichte zweite Band „Ein notwendiges Übel“ des indisch-stämmigen Briten Abir Mukherjee (44) seiner Krimireihe um den britischen Kriminalbeamten Sam Wyndham etwas Besonderes.

Der Narr und seine Maschine - Friedrich Ani

Der Narr und seine Maschine
von Friedrich Ani

Anspruchsvoller Roman, nur stellenweise enttäuschend

Zwei sich in unserer Welt verlierende oder schon verlorene Männer gesetzteren Alters begegnen uns im Roman „Der Narr und seine Maschine“ von Bestseller-Autor Friedrich Ani, im Oktober bei Suhrkamp erschienen. In seinem 21.

Stern des Nordens - D. B. John

Stern des Nordens
von D. B. John

Äußerst spannend und zugleich informativ

Nordkorea ist in der Weltpolitik isoliert und für die Öffentlichkeit weitestgehend unbekannt. Entsprechend spielt der Herrschaftsbereich der Kim-Dynastie auch in unserer Unterhaltungsliteratur keine Rolle. Umso bemerkenswerter und faszinierender ist der authentische, bereits in mehrere Sprachen übersetzte Politthriller „Stern des Nordens“ des Briten D. B.

Die Hungrigen und die Satten - Timur Vermes

Die Hungrigen und die Satten
von Timur Vermes

Bissige, unterhaltsame Gesellschaftssatire - stellenweise mit Längen

Vor sechs Jahren hatte sich der Journalist und Schriftsteller Timur Vermes (51) mit seiner inzwischen verfilmten Gesellschaftssatire „Er ist wieder da“ (2012) über den auferstandenen Nazi-Führer Adolf Hitler und den heute in Deutschland gegenwärtig erwachenden Rechtsradikalismus in die Bestsellerlisten geschrieben.

Ein Winter in Sokcho - Elisa Shua Dusapin

Ein Winter in Sokcho
von Elisa Shua Dusapin

Liebenswerte, zartfühlende Romanze

Ihr Debütroman „Ein Winter in Sokcho“ sei „ein kleines Meisterwerk“ urteilte schon vor zwei Jahren die Jury bei Vergabe des Robert-Walser-Preises an die Autorin Elisa Shua Dusapin.

Deutsches Haus - Annette Hess

Deutsches Haus
von Annette Hess

Historisch interessant, zugleich eine Warnung

Nach ihren erfolgreichen TV-Serien „Weissensee“ und „Kuhdamm 56/59“ hat es Grimme-Preisträgerin Annette Hess (51) nun auch mit ihrem ersten Roman „Deutsches Haus“, erschienen im September beim Ullstein-Verlag, dank meisterhafter Erzählkunst wieder geschafft, nicht nur die Stimmung der Sechziger Jahre in der noch jungen Bundesrepublik anschaulich wiederzugeben, sondern vor allem den Nachgeborene

Das innere Ausland - Thommie Bayer

Das innere Ausland
von Thommie Bayer

Beeindruckend, bewegend - ganz ausgezeichneter Roman

Wenn draußen der Herbststurm tobt, das Wetter ungemütlich ist und die Temperaturen gegen Null gehen, machen Sie es doch wie Andreas und Malin in Thommie Bayers (65) aktuellem Roman „Das innere Ausland“, erschienen im August beim Piper-Verlag.

Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste - Philipp Schwenke

Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste
von Philipp Schwenke

Beeindruckende, auch augenzwinkernde Romanbiografie

Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi sind Namen literarischer Helden, die selbst heutigen Harry-Potter-Fans noch bekannt sind, selbst wenn sie diese populären Abenteuerromane des ausgehenden 19. Jahrhunderts nie gelesen haben. Doch kaum bekannt ist heutigen Lesern das wechselvolle Leben ihres Erfinders, des sächsischen Schriftstellers Karl May (1842-1912). Dies dürfte sich nun ändern.

Vier Tage in Kabul - Anna Tell

Vier Tage in Kabul
von Anna Tell

Ungewöhnlich, spannend, interessant!

Ein erstaunlicher und wirklich packender Politkrimi ist der schwedischen Autorin Anna Tell mit ihrem Romandebüt „Vier Tage in Kabul“ gelungen, der im August bei Rowohlt als erster Band der Reihe „Die Unterhändlerin“ erschien. Die Handlung mag ja fiktiv sein, aber sie wirkt ungemein real.

Königskinder
von Alex Capus

Modernes Märchen mit Tiefgang

Was kann eine Geschichte mit dem für heutige Zeit ungewöhnlichen Titel „Königskinder“ anderes sein als ein Märchen? Tatsächlich mutet dieser im August beim Hanser-Verlag erschienene und unbedingt lesenswerte Kurzroman des Schweizer Schriftstellers Alex Capus (57) wie eine der vielen Geschichten aus „Tausendundeine Nacht“ an, wenn auch in moderner Erzählweise.

Arrowood - In den Gassen von London - Mick Finlay

Arrowood - In den Gassen von London
von Mick Finlay

Unterhaltsamer Krimi in klassisch-britischem Stil

Historische Kriminalromane liegen im Trend. So überrascht es nicht, dass auch der schottische Autor Mick Finlay sein Krimidebüt „Arrowood – In den Gassen von London“, auf Deutsch im August beim Verlag Harper Collins als Taschenbuch erschienen, ins Jahr 1895 verlegt.

Was bin ich? Wie bin ich? Wozu bin ich? - Hermann Rühle

Was bin ich? Wie bin ich? Wozu bin ich?
von Hermann Rühle

Erkenntnisreiches, zudem unterhaltsames Sachbuch

"Wer bin ich – und wenn ja, wie viele“ betitelte vor gut zehn Jahren der Philosoph und Autor Richard David Precht seinen damaligen Bestseller. Genau dieser Frage, die Philosophen von jeher und uns Normalbürger spätestens seit der Aufklärung immer wieder beschäftigt, geht auch der Augsburger Psychologe und Führungskräfte-Coach Hermann Rühle (74) in seinem Buch „Was bin ich? Wie bin ich?

Der Stammhalter - Alexander Münninghoff

Der Stammhalter
von Alexander Münninghoff

Abenteuerliche Familiengeschichte, interessant auch für deutsche Leser

Eine solche Familiengeschichte kann sich ein Autor fiktiver Romane kaum ausdenken; das muss man einfach erlebt haben: Auf eine Zeitspanne von hundert Jahren oder drei Generationen blickt der niederländische, 1944 noch in Posen geborene Journalist und Autor Alexander Münninghoff (74) in seiner Autobiografie „Der Stammhalter“ zurück, deren holländisches Original (2015) zweifach prämiert wurde, in

Das Verschwinden des Josef Mengele - Olivier Guez

Das Verschwinden des Josef Mengele
von Olivier Guez

Ein Mensch zwischen Ehrgeiz und krankhaftem Wahn

„Nur mit der Form des Romans konnte ich dem makabren Leben des Nazi-Arztes möglichst nahekommen“, schreibt der französische Journalist und Schriftsteller Olivier Guez (44) im Quellennachweis seines 2017 in Frankreich mit dem Prix Renaudot prämierten Romans „Das Verschwinden des Josef Mengele“, der jetzt im August beim Aufbau-Verlag erschien.

Der Bote - Ingar Johnsrud

Der Bote
von Ingar Johnsrud

Psycho- und Politthriller - spannend, aber leider austauschbar

Nach Erscheinen des ersten Bandes („Der Hirte“, Verlag Blanvalet, 2017) seiner Thriller-Trilogie um den Osloer Hauptkommissar Fredrik Beier und dessen Kollegin Kafa Iqbal wurde der norwegische Autor Ingar Johnsrud (44) in Deutschland von Kritikern prompt als neuer Stern am skandinavischen Thriller-Himmel und sogar als Nachfolger von Stieg Larsson oder Henning Mankell gerühmt.

Der rote Stier
von Rex Stout

Geistreich und witzig, dabei trotzdem spannend

Vielleicht nicht unbedingt auf gleichem Niveau wie „Es klingelte an der Tür“ (März 2017) oder „Zu viele Köche“ (November 2017), aber voller Geist und Witz immer noch um Längen besser als die bluttriefenden Psychothriller heutiger Zeit ist der schon vor 80 Jahren erstmals erschienene, im April bei Klett-Cotta nun als dritter Band der Neuausgabe veröffentlichte Krimi „Der rote Stier“ des amerikan

Commissaire Le Floch und der Brunnen der Toten - Jean-François Parot

Commissaire Le Floch und der Brunnen der Toten
von Jean-François Parot

Spannend, historisch genau, trotzdem unterhaltsam

Die französische, 13-bändige Krimireihe um den jungen Commissaire Nicolas Le Floch, der im Paris des Jahres 1761 zur Zeit Ludwigs XV.

Der Sprengmeister
von Henning Mankell

Mankells Debüt ist ein sozialpolitisches Puzzle

Wer von Bestseller-Autor Henning Mankell (1948-2015) nur die Wallander-Krimis kennt, durch die der schwedische Schriftsteller in den Neunziger Jahren international bekannt wurde, wird bei Lektüre seines 1973 veröffentlichten Debütromans „Der Sprengmeister“, der vor wenigen Tagen im Paul Zsolnay Verlag erstmals auf Deutsch erschienen ist, sicherlich seine Probleme haben.

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