Rezension

Besser als der Vorgänger

Nur einen Horizont entfernt
von Lori Nelson Spielman

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber wir können um jene Menschen kämpfen, die wir am meisten lieben.

Mit zittrigen Fingern öffnet die TV-Moderatorin Hannah Farr einen Brief. Der Absender ist eine ehemalige Schulfreundin, die sie jahrelang gemobbt hat. Die Frau bittet nun um Vergebung. Dem Brief beigelegt sind zwei kleine, runde Steine und eine Anleitung. Einen Stein soll sie als Zeichen dafür zurücksenden, dass sie ihrer früheren Klassenkameradin vergibt. Den anderen soll sie jemandem schicken, den sie selbst um Verzeihung bitten möchte.
Hannah weiß sofort, wer das sein könnte: Ihre Mutter. Aber soll sie wirklich zurück zu den schmerzhaften Erinnerungen von damals und die Auseinandersetzung mit dem Menschen suchen, der sie am besten kennt? Denn Hannah hat etwas getan, was das Leben ihrer Mutter für immer verändert hat...

 

Meine Meinung:

Die ganze Story ist inhaltlich doch ein wenig anders als man nach Lesen des Klappentextes vermuten würde, was mich positiv überrascht hat! Näher möchte ich hier nicht drauf eingehen, um nichts vorwegzunehmen. Es sei nur so viel gesagt: Manchmal sind Dinge nicht so wie sie scheinen. Und manchmal ist die eigene Wahrheit eben nur die halbe oder ein Teil davon.
"Nur einen Horizont entfernt" ist ein Buch, das viele philosophische Fragen aufwirft und den Leser immer wieder dazu einlädt, sich mit sich selbst, seiner Vergangenheit, Beziehungen zu Mitmenschen und eigenen Konflikten auseinanderzusetzen und genau das macht dieses Buch eigentlich aus, viel mehr noch als die Geschichte oder die Figuren. Ich hätte mir alle paar Seiten eine Stelle anmarkern oder abschreiben können, um später, wenn ich mich in einer ähnlichen Situation befinde (und es gab viele Situationen, in denen man sich selbst wiedererkannte!), darauf zugreifen zu können. Lori Nelson Spielman hat hier eine unglaubliche Tiefe geschaffen, die sehr berührend ist, ohne dass die Geschichte an sich mir als Leser besonders naheging. Hier hat sie etwas Großartiges geschafft!