Rezension

Das Buch, das das Lesen neu erfindet???

Endgame: Die Auserwählten
von James Frey

Bewertet mit 4 Sternen

„ENDGAME“ hat ja bereits vor Erscheinen einen großen Hype ausgelöst. Angekündigt als „das Buch, das das Lesen neu erfindet“, medienübergreifend, mit gigantischem Krypto-Rätsel und der Gewinnchance auf 500.000$ in Gold, sowie „Augmented-Reality-Game“ und für 2016 angekündigter Kinofilm.

Also Spiel, Spaß und Unterhaltung und das alles unter größter Geheimhaltung.

 

Kann ein Buch einem solchen Hype wirklich Stand halten? Sind die Erwartungen der Leser nicht von Anfang an viel zu hoch?

 

Ich denke die Geschichte allein kann nicht gänzlich überzeugen.

12 Spieler, die ums Überleben ihrer kulturellen Linie kämpfen.

1 Ereignis, das die Welt wie wir sie kennen zerstören wird.

Ein unbekannter Drahtzieher dessen Gründe uns verborgen bleiben aber ohne jeden Zweifel grausam sind.

Bis hier eine typisch dystopische Endzeit-Theorie.

 

Auch die Charakterdarstellung ist nichts überragendes.

Der Leser wird den Einzelkämpfer entdecken, genauso wie die Teamplayer. Es gibt die überaus brutalen Spieler, die skrupellos töten und die, die sich bloß verteidigen. Die Einen sind uns sympathisch, die Anderen zuwider.

 

Hier lohnt sich aber ein Blick hinter die Kulissen.

Im ganzen Buch sind römische Zahlen verteilt, die für einen Internetlink stehen. Diese wiederum liefen uns Hintergrundinformationen und Rätselteile.

Auch wer sich nicht mit dem Rätsel herumschlagen möchte, sollte einen Blick riskieren. Dadurch gewinnt das Buch noch einmal zusätzlich an Spannung.

Ich persönlich finde es wahnsinnig interessant mehr über die Spieler und ihre Abstammung zu erfahren.

 

Die Story selbst bietet einige ganz unterschiedliche Elemente.

Angefangen mit dem Interesse wecken an Endgame über das spannende Rätsel und Hinweise entziffern bis hin zu kleinen Liebeleien, ist wirklich ein breites Spektrum vertreten.

Es gibt ganz knallharte Szenen, die man nur ungläubig lesen kann und ganz unerwartet dazu sanfte mitunter romantische Abschnitte.

 

Was mich letztendlich aber gestört hat, ist das der Leser lange im Dunkeln tappt. Schnell stellen sich Fragen wie:

 

„Wer steckt hinter Endgame?“

„Warum diese radikale Maßnahme nur eine kulturelle Linie kann überleben?“

„Wieso dieses komplizierte Rätselraten?“ und...und...und...

 

Aber nur wenige Fragen klären sich und zum Schluss steht der Leser vor einem Haufen neuer Fragen. Ich wurde wirklich etwas überrumpelt zurückgelassen. Zumal es auch sehr schwierig war den Figuren immer zu folgen. Sie hatten Eingebungen oder Lösungen, die sie uns Lesern nicht mitteilen und so wurde ich doch recht häufig vor vollendete Tatsachen gestellt.

 

Fazit & Bewertung

 

„ENDGAME“ als Buch allein kann dem Hype wohl nicht gerecht werden.

Allerdings überzeugt die Geschichte mit spannenden Hintergrundinformationen und Interaktivität.

Ich werde wohl auch noch nach dem eigentlichen Lesen eine ganze Weile mit dem Buch beschäftigt sein. Die Links erforschen, weitere neue Infos entdecken und mich an dem Rätsel versuchen.

Diese riesige Internetpräsenz hinter der Geschichte ist schon atemberaubend.

Von mir gibt es daher gute

 

4****