Rezension

Eigenartig...

Blood On Snow 01. Der Auftrag
von Jo Nesbø

Bewertet mit 3 Sternen

So ganz bin ich mit dem (Kurz-)Roman von nur 186 Seiten Länge nicht warm geworden. Gut, ist bei dem Titel (Blood on snow) vielleicht auch nicht erstrebenswert. Aber ich hab mir von der Geschichte irgendwie mehr versprochen.

Ja, es war schnell, es war teilweise wirklich hart – Fans dieser Art von Thriller werden sicherlich ihre Freude dran haben. Ich habe mich ein wenig durch die Seiten gequält und erst kurz vor Schluss (etwa die letzten 30 Seiten) fand ich wirklich bemerkenswert gut. Vorher war es irgendwie nur eine etwas krude Story über einen Auftragskiller (Olav), der Legastheniker ist (aber dennoch einen höheren Schulabschluss besitzt und sich gegen ein Studium entschieden hat). Der einerseits keine Skrupel hat, andererseits aber Schwerverletzten erste Hilfe leistet. Und der sich zu schnell verliebt (z. B. in die Frau seines Chefs, die er eigentlich töten soll). Verzeihung, nicht töten. Expedieren. Davon spricht er. Eloquent ist er nämlich trotz seiner Legasthenie auch. Also, wie man merkt, muss man schon eine Schwäche für eigenartige, in sich zerrissene Charaktere haben, um den Protagonisten zu mögen. Daran fehlte es bei mir wohl…

Ein paar andere Leser, mit denen ich mich über die Story ausgetauscht habe, brachten den Vergleich zu Quentin Tarantino und meinten, das Buch könnte gut und gerne ein Tarantino-Film werden. Da muss ich mich anschließen – dieser Vergleich passt wirklich gut und charakterisiert das Buch optimal.

Ich glaube schon, dass Jo Nesbo ein wirklich guter Autor ist (dies war mein erstes Buch von ihm), sonst würden seine Harry-Hole-Krimis nicht so hoch gelobt. Aber dieses Buch konnte mich leider nicht von ihm überzeugen. Vielleicht probier ich es lieber mal mit einem Harry, denn Olav war mir eindeutig zu kurios.