Rezension

Killer mit Herz

Blood On Snow 01. Der Auftrag
von Jo Nesbø

Olav ist ein Auftragskiller, sich selbst bezeichnet er als „Expedient“. Sein Auftraggeber ist Daniel Hoffmann, ein großer Drogenhändler. Bereits drei Aufträge hat Olav für ihn ausgeführt, doch der vierte scheint sich nun zum Problem zu entwickeln. Denn zum einen handelt es sich um die Frau des Chefs, die es zu expedieren gilt und zum zweiten hat sich Olav in das Opfer verliebt.

Schließlich läuft alles schief und Olav bleibt nichts anderes übrig, als „Den Fischer“, ebenfalls Drogenhändler und unmittelbarer Konkurrent von Hoffmann, um Hilfe zu bitten. Eine heikle Angelegenheit, da Olav bereits drei Männer aus Fischers Team expediert hat…

Nach der erfolgreichen Serie um Harry Hole lernt man hier Jo Nesbo von einer anderen Seite kennen. „Blood on snow – Der Auftrag“ ist ein kurzer, aber knallharter und intensiver Thriller. Angesiedelt ist das Buch in den späten Siebzigern, eine Zeit, in der Telefonzellen noch eine relativ große Rolle spielen. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive Olavs. Dieser ist zwar ein Killer, hat aber ein weiches Herz und hilft wo er kann. Ein einsamer Wolf auf der Suche nach Liebe. Seine Karriere verlief über Bankraub, Zuhältergehilfe bis hin zum Auftragskiller. Olav besitzt eine Lese-Rechtschreibschwäche und auch mit den Zahlen hat er es nicht so. Daher fand ich es etwas unstimmig, dass Olav an der Universität zwar immatrikuliert wurde, er dies jedoch abgelehnt hat, um letztendlich seine zweifelhafte Karriere einzuschlagen.
Der Erzählstil ist flüssig und sehr gradlinig. Dennoch empfand ist das Buch jetzt nicht also so spannend, wie ich es von der Harry Hole-Reihe gewohnt war, aber immer noch gut. Erst zum Ende fand ich das Buch wirklich fesselnd, wenn sich die Ereignisse überschlagen.

Bereits im Februar soll eine Folgeband erscheinen: „Blood on snow – Das Versteck“ in dem auch wieder „der Fischer“ eine Rolle spielen wird. Man darf gespannt sein!