Rezension

Ein persönlicher Rachefeldzug

Der Sohn
von Jo Nesbø

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nach dem Selbstmord seines Vaters gerät Sonny Lofthus auf die schiefe Bahn. Es dauert nicht lange, bis er wegen Mordes hinter Gittern sitzt. 12 Jahre lang sitzt er seine Strafe als vorbildlicher Gefangener ab, ohne auch nur ein Wort zu reden. Unter seinen Mitgefangenen gilt er als Beichtvater, dem viele Geheimnisse anvertraut wurden. So kommt es eines Tages dazu, dass Sonny erfährt, dass sein Vater Ab nicht der Polizeispitzel war, für den ihn alle hielten und er sich auch nicht selbst getötet hat, sondern aus dem Weg geräumt wurde, um den wahren Maulwurf nicht zu entlarven. In diesem Moment ändert sich alles für den mittlerweile 30-jährigen. Er plant den Rachefeldzug seines Lebens und gibt nicht eher auf, bis er seinen Vater gerächt hat und alle, die mit seinem Tod zu tun hatten ermordet hat.

Jo Nesbo hat hier einen gut durchdachten und spannenden Krimi geschrieben. Nach dem gelungenen Ausbruch aus dem Gefängnis gelingt es Sonny fast mühelos seinen in kürzester Zeit gefassten Plan in die Tat umzusetzen und das, obwohl er von der Technik in der heutigen Zeit keine Ahnung hat. Meiner Meinung nach lief es das ein oder andere mal etwas zu glatt, aber die Szenen waren plausibel und nachvollziehbar beschrieben.
Trotz der grausamen Morde habe ich die ganze Zeit mitgefiebert und gehofft, er würde nicht von der Polizei geschnappt werden.

Ich finde den Schreibstil ein wenig anspruchsvoller aber angemessen für diese Geschichte, die aus den verschiedensten Perspektiven erzählt wird. Ab und an und besonders zu Anfang hatte ich ein wenig Probleme mich unter den vielen Personen zurechtzufinden.

Eine gut ausgetüftelte und spannende Geschichte, bei der erst zum Schluss das ganze Ausmaß bekannt wird.