Rezension

Spannend, temporeich, überraschend!

Der Sohn
von Jo Nesbø

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt / Klappentext:

"Sonny Lofthus sitzt im modernen Hochsicherheitsgefängnis Staten in Oslo. Seine kriminelle Karriere begann, als sein Vater Ab sich das Leben nahm. Ab Lofthus war Polizist. Kurz vor seinem Tod gestand er, korrupt gewesen zu sein. Dieser Verrat zerstörte Sonnys Leben. Jetzt, viele Jahre später, hört er von einem Mitgefangenen, dass alles ganz anders gewesen ist. Sonny will Rache. Er flieht aus dem Gefängnis, denn die Verantwortlichen sollen für ihre Verbrechen büßen."

Meine Meinung:

Anfangs habe ich ein bißchen gebraucht, um mich richtig in die Geschichte reinzufinden. Das mag daran liegen, dass die Handlung im Drogenmilieu spielt und es um organisiertes Verbrechen geht, was eigentlich nicht so ganz mein Ding ist. Es werden einige Personen vorgestellt, aber in diese verschiedenen Handelsstränge findet man schnell rein und erkennt die Zusammenhänge.

Das Buch nimmt immer wieder neue Wendungen und man rätselt fleissig über die Hintergründe und wer wohl der Maulwurf innerhalb der Kripo ist. Es geht in diesem Buch auch um Korruption innerhalb der Polizei und deren Verstrickungen zur Unterwelt.

Sonny, der Sohn eines Kommissars, der sich anscheinend das Leben genommen hat, geht auf großen Rachefeldzug als er erfährt, dass sein Vater sich nicht selbst getötet hat, sondern wohl ermordet wurde. Dabei wird er als sehr einfühlsamer und äußerst charismatischer Mensch beschrieben, was stark im Widerspruch zu seinen brutalen Morden steht. Irgendwie ist einem dieser Typ sympathisch, weil man nach und nach erfährt, wie sein Leben verlaufen ist und warum er so handelt. Wer ist also gut, wer ist böse? Diese Thematik stellt sich hier immer wieder und stimmt einen manches Mal recht nachdenklich.

Die Charaktere im Buch sind sehr gut beschrieben, die Handlung interessant und glaubwürdig. Insgesamt ist dies ein sehr spannender Thriller, der niemals langweilig, sondern bis zum Schluß immer temporeicher wird. Das Ende ist dann auch recht überraschend, ich hatte nämlich einen jemand anderen als Maulwurf in Verdacht (mehr will ich dazu hier nicht verraten).

Jo Nesbo hat einen eigenen, besonderen Schreibstil, weshalb auch dieses Buch (wie einige andere von ihm auch) niemals beliebig wirkt. Ihm ist also wieder mal ein hervorragender Thriller gelungen, der auch ganz ohne Kommissar Harry Hole auskommt.

Eine absolute Leseempfehlung von mir!