Rezension

Sympathie für den Täter

Der Sohn
von Jo Nesbø

Bewertet mit 5 Sternen

Der Sohn – sitzt im Gefängnis
Der Sohn – will seinen Vater rehabilitieren
Der Sohn – bricht aus
Der Sohn – mordet

Soweit die Kurzzusammenfassung, doch das Buch bietet natürlich noch viel mehr! Sonny hört sich die Sünden seiner Mitinsassen an und bekommt so einiges zu hören. Als er mitbekommt, dass sein Vater wohl hereingelegt wurde und er für seine Taten unschuldig im Gefängnis sitzt, ersinnt Sonny Rachepläne. Einer nach dem Anderen muss daran glauben bis Sonny endlich zufrieden ist und seine große Liebe findet.

Mit welcher Raffinesse Jo Nesbo hier die Person Sonny erschafft und handeln lässt, hat mich sehr begeistert. Schon allein der Ausbruch – meisterhaft! Sonny, obwohl der Böse, wird dem Leser fast als Gutmensch dargestellt und somit bangt und leidet der Leser mit ihm mit und hofft, dass er Erfolg hat und davon kommt.

Viele unerwartete Wendungen und spannende Szenen sorgen dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Auch die Sache mit den Augenlidern fand ich genial ausgedacht. Am Ende war ich ein winziges bisschen enttäuscht über die Auflösung. Ich hatte mir einfach mehr Gut-Menschen erwartet.