Rezension

Spannend und düster

Glücksmädchen - Mikaela Bley

Glücksmädchen
von Mikaela Bley

Die Kriminalreporterin Ellen soll über die verschwundene 8jährige Lycke berichten. Sie sieht Parallelen zu ihrem eigenen Schicksal, denn vor vielen Jahren hat sie ihre, damals ebenfalls 8 Jahre alte, Zwillingsschwester verloren. Deshalb verbeisst sie sich regelrecht in den Fall und recherchiert über die Norm hinaus.

Die Geschichte wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt, die der vier weiblichen Protagonisten: Ellen, Helena, der Mutter von Lycke, Chloé, der "bösen" Stiefmutter und von Mona, der Nanny. Diese vier Ebenen sind geschickt ineinander verwoben und treiben die Spannung hoch. Man wird häppchenweise mit immer neuen Informationen versorgt, aber immer nur mit so viel, dass man dem Sog der Geschichte nicht entkommen kann. Obwohl ich schon recht früh ahnte, auf was das Ganze hinausläuft, hatte ich doch immer den Drang weiterzulesen. Man kann sich der klaren und teilweise emotionslosen Sprache nur schwer entziehen und spürt eine düstere Atmoshäre und ein stetig wachsendes unterschwelliges Unbehagen. Einige Nebenhandlungen waren verwirrend und für die Geschichte eigentlich nicht relevant, man hätte sie straffen oder ganz weglassen können, ohne die Handlung zu stören. Trotz kleiner Mängel habe ich das Buch sehr gerne gelesen, es war spannend und unterhaltsam und verstörend. Man konnte tief in die Seele einiger extrem gestörter Menschen blicken, vor allem die vier weiblichen Protagonisten zeigten sehr seltsame Verhaltensweisen.