Rezension

Berührt einen da, wo man berührt werden will.

Ein ganz neues Leben
von Jojo Moyes

Meine Meinung

 

Seit dem Oktober lag dieses Buch bei mir daheim. Ich habe mich an den Nachfolger von  "Ein ganzes halbes Jahr" nicht herangetraut. Wie könnte ein zweites Buch mit der dramatischen Liebe von Will und Lou mithalten? Wie sollte einen ein Buch noch fesseln ohne Will? Trotz seiner Lähmung, nach einem Autounfall, war er die große Liebe von Lou. Eine Liebe wie es sie so nicht wieder geben wird! Doch, ich wurde eines besseren belehrt. Ich hatte zwei Tage lang wunderschöne Lesestunden. Louisas Eltern konnten mich wieder so richtig zum Lachen bringen. Von Miss. Traynor war ich mehr als überrascht. Lernte ich sie im ersten Band als dominante Frau kennen, die keine noch so kleinste Schwäche zuließ, so zeigte sie sich diesmal von einer menschlichen und zerbrechlichen Seite.  Ich konnte sie viel besser leiden. Stellenweise habe ich sie bedauert.

Mister Traynor handelte fast genauso, wie ich es  ohnehin von ihm erwartet hätte. Und trotzdem hatte ich einmal das Gefühl, er würde einiges bereuen.

Lou lief ihrer Trauer fast zwei Jahre davon. Reisen, Alkohol und kurze Affären mit Männern konnten ihren Schmerz jedoch nicht lindern. Will war auch nach seinem Tod für sie immer präsent. Sie fragte ihn sogar oft nach seiner Meinung. 

Ein Unfall brachte sie wieder für einige Zeit in ihr Elternhaus zurück..

Als es eines Tages an ihrer Tür klingelt, machte sie eine Bekanntschaft, die endgültig ihr Leben verändern sollte.

 

Fazit

 

Ich habe die Geschichte von Lou und ihrem Leben nach Wills Tod geliebt. Sie hat mich zum Lachen, Weinen und Nachdenken gebracht. Meine ganzen Bedenken, dass diese Geschichte dem ersten Teil nicht gerecht würde, haben sich nun in Luft aufgelöst. Ich konnte Lou auf ihrem steinigen Weg begleiten. Ich habe miterlebt, wie langsam aber sicher das Glück wieder bei ihr Einzug hielt.

Ihre Trauerbewältigung bekam sogar amüsante Aspekte, als sie einer Trauergruppe beitrat.

Tränen musste ich lachen, über eine Protagonistin, die einen Kartoffelsalat zubereitete.

Woher sollte diese auch wissen, dass man Kartoffeln vorher kochen muss?  Es heißt doch schließlich Salat. Verdammter Mist! :-)))

Von Romantik würde ich der Familie von Lou dringend abraten. Für die Clarks,  weil sie unheimlich in der Öffentlichkeit auffallen; für uns Leser,  weil wir vom vielen Lachen Bauchkrämpfe bekommen.

Diese wunderbare Geschichte gibt uns einen Einblick, in das Leben eines Sanitäters in London. 

Ich war sehr gespannt, ob sich Lou irgendwann in ihrer Londoner Wohnung heimisch fühlen wird und ihren Job als Kellnerin,  am Londoner Flughafen,  aufgibt.

Besonders gut fand ich die Verwandlung von Lous Arbeitgeber; zeigt sie doch, dass viele Menschen nur aus Angst anderen Menschen das Leben zur Hölle machen.

 

Eine Geschichte, die durch und durch menschelt.

Eine Geschichte, die einen da berührt, wo man berührt werden will.

Eine Geschichte, die einem zeigt, dass nach einer langen dunklen Nacht auch wieder ein sonniger Tag anbricht.

Eine Geschichte, die es mit seinem Vorgänger locker aufnehmen kann.

Eine Geschichte die ich Euch mit all meiner Leseliebe empfehle.

 

Danke Jojo Moyes