Rezension

Die Mutterrolle steht hier leider im Vordergrund...

Die treue Freundin -

Die treue Freundin
von Lisa Unger

Bewertet mit 3 Sternen

"Die treue Freundin" von Lisa Unger ist mein erster Thriller dieser Autorin. Der Klappentext und das sehr düster gehaltene Buchcover mit Zweigen eines Hagebuttenstrauches weist auf einen rätselhaften und undurchsichtigen Thriller hin. Allerdings ließ die große Erwartung bereits nach dem ersten Drittel deutlich nach und die Story zog sich mit Längen hin.

Rain Winter erlitt als Kind ein Trauma, dem sie nur knapp entkam. Als 12-jährige wurde sie gemeinsam mit ihren Freunden Hank und Tess überfallen und entführt. Tess überlebte diesen Angriff nicht. Zu Hank baute sich aufgrund des gemeinsamen Erlebnisses eine besondere Beziehung auf, auf die ich hier aber nicht näher eingehen möchte, sonst nehme ich die Spannung hier raus. Viele Jahre später wurde nun genau dieser Täter selbst Opfer eines Verbrechens und die eifrige Journalistin entdeckt deutliche Parallelen. Unter dem Vorwand einer Podcast-Produktion stellt sie Nachforschungen an und auf einmal holt die dunkle Vergangenheit sie wieder ein…

Rain Winter, die Hauptprotagonistin ist verheiratet und geht aktuell regelrecht in ihrer Mutterrolle auf, doch der aktuelle Rachemord lässt ihr keine Ruhe. Sie recherchiert zusammen mit ihrer Kollegin an diesem Fall. Die Autorin wechselt in ihrer Erzählweise noch in die Sichtweise von Hank und gibt dem Leser immer nur kleine Puzzleteilchen zur Aufklärung, die erst am Ende zusammenpassen.

Die Spannung wäre recht hoch, hätte die Autorin nicht ständig die viel zu ausführliche Mutterrolle beschrieben. Zu tief im Detail und zu oft aufgegriffen wurden ihre alltäglichen Probleme als berufstätige Mutter und Ehefrau mit dem Hang zur Dauerkontrolle!

 

Mein Fazit:

Ein Thriller der etwas zarteren Art, der allerdings viele Informationen in die Welt traumatisierter Kinder zeigt. Man kann ihn lesen, muss man allerdings nicht. Von mir deshalb 3 Sterne.