Rezension

Spannung sucht man hier vergeblich

Die treue Freundin -

Die treue Freundin
von Lisa Unger

Als Kind gelangten Rain Winter und ihre beiden besten Freunde in die Fänge eines kranken Entführers. Sie und Hank konnten entkommen, für ihre Freundin Tess war es zu spät. Nachdem der Täter seine Strafe abgesessen hatte, wird er 1 Jahr später ermordet. Nun geschieht ein weiterer Mord, der Rains Aufmerksamkeit als Journalistin entfacht. Ein Familienvater, der im Verdacht stand, seine Frau ermordet zu haben, wir freigesprochen und ebenfalls kurz danach ermordet. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Fällen? Übt hier jemand auf eigene Faust Gerechtigkeit aus? Rain beginnt, Nachforschungen anzustellen und sich mit den alten Fällen zu beschäftigen.

Die Geschichte klingt erstmal sehr vielversprechend und weckt hohe Erwartungen. Wie liefen die Ermittlungen zu den beiden Fällen, welche Verdächtigen gab es usw. Doch schnell wird klar, dass die Beweislage eher mau ist. Was man sich als spannenden Thriller vorgestellt hatte, beginnt sehr träge. Es wird viel über Rain Winter erzählt, ihren Mann und ihren Alltag als Hausfrau und Mutter. Immer wieder wird das Spannungsfeld zwischen Beruf, Karriere und Haushalt, Mutter thematisiert, was meiner Meinung nach viel zu sehr im Fokus steht für einen Thriller. Passieren tut sehr wenig. Das einzig Positive sind die Rückblicke, anhand derer sukzessive ans Licht kommt, was Rain und ihren Freunden damals passiert ist. Ansonsten zieht sich die Geschichte ohne besondere Vorkommnisse. Lediglich auf den letzten 30 Seiten kommt ein wenig Spannung auf. Für einen Thriller ist die an sich gute Geschichte enttäuschend umgesetzt. Kaum Spannung, kein Nervenkitzel und auch die Charaktere sind eher flach.

Insgesamt konnte mich dieses Buch leider gar nicht überzeugen, sondern blieb hinter meinen Erwartungen zurück.