Rezension

Ein Außenseiter auf seiner abgeschiedenen, vergessenen Insel – ein trauriges Porträt.

Der Inselmann -

Der Inselmann
von Dirk Gieselmann

Bewertet mit 4 Sternen

Berührend in seiner aussagekräftigen, bildreichen Wortwahl, zart in seiner detaillierten Beschreibung von kindlichen Kleinigkeiten, die in ihrer Wiederholung als Erinnerung im Erwachsenenalter des Inselmannes subtil an passender Textstelle immer wieder auftauchen - so wird ein fein gewebter Strang gezogen durch das recht einsame, traurige Leben eines schwachen, verträumten, schüchternen, armen, jedoch fantasiereichen Jungen, der den täglichen Anforderungen gegenüber den Eltern, der Schule, als Erwachsener scheinbar nicht gerecht werden kann. Dieser Hans Rohleder findet auf dieser an sich unbewohnten Insel sein geliebtes Zuhause, beschrieben in einem zarten, fast liebevoll berührenden Sprachstil. Die klare Beschreibung der Eltern, des Fährmanns, der Burg und auch ihr Zusammenleben mit Freunden in der Stadt spiegelt ein authentisches Bild wider in Armut, Einsamkeit und Angst. Ein berührendes Leseerlebnis!