Rezension

Hans

Der Inselmann -

Der Inselmann
von Dirk Gieselmann

Bewertet mit 5 Sternen

Der Inselmann – Dirk Gieselmann

Ein Junge und eine Insel. Erst zieht Hans nur widerwillig mit seinen Eltern in die Abgeschiedenheit, regelrecht Isolation, der Insel in einem See Deutschlands. Doch nach kurzer Zeit wird der Junge sowohl von den Eltern als auch der Insel getrennt. Ein Leben lang bleibt diese Insel nun Herzens- und Sehnsuchtsort.

Mit nur 170 Seiten ist dies ein sehr kurzer Roman. Der Autor benötigt jedoch nicht viele Worte um sehr viel auszusagen, sowohl an Handlung als auch an Emotionen. Sowieso ist die wunderbare Sprache dieses Werkes bewundernswert. In knappen, poetischen Sätzen führt Herr Gieselmann den Leser mitten in die Gedanken- und Gefühlswelt von Hans. Das karge, armselige Leben auf der Insel und Hans‘ kindlicher Umgang damit – das ist einfach grandios erzählt. Dieser ist ein Außenseiter wider Willen, der bereits in jungen Jahren unter der Wortkargheit der Eltern leidet und auch sonst im Leben nirgendwo Anschluss findet.

Es ist ein sehr ruhiges, melancholisches Buch, das dennoch fesselt und zahlreiche Deutungsmöglichkeiten bietet. Mich hat besonders die tolle Sprache und ganz spezielle Atmosphäre beeindruckt. Ein faszinierendes Werk von einem Autor, den ich mir merken werde.

5 Sterne und eine große Leseempfehlung!