Rezension

Traurig und poetisch

Der Inselmann -

Der Inselmann
von Dirk Gieselmann

„Der Inselmann“ heißt dieser Roman, der vor allem durch seine traurig-schöne poetische Sprache überzeugt. Diese spiegelt das Empfinden des Protagonisten gut wider. Trotzdem bleibt dieser, Hans Roleder, seltsam blutleer und wenig lebendig. Vieles bleibt im Nebel. Warum sind seine Eltern beide so schweigsam? Warum begegnet ihm sein Vater nach jahrelanger Abwesenheit so ablehnend? Ist er durch das einsame Leben auf der Insel verrückt geworden? Warum hat Hans nach seiner langen Abwesenheit nicht nach dem Verbleib der Mutter geforscht? All diese Fragen bleiben unbeantwortet. 
Zudem findet sich am Schluss eine extreme Zeitraffung, die einerseits zum Erzählstil sehr passend ist, die man als Leser aber trotzdem ein wenig unbefriedigend empfinden kann. Die Gestaltung des Buchcovers ist gut gewählt, da die Trostlosigkeit und Einsamkeit der Insel gut eingefangen wird.