Rezension

Ein bisschen enttäuschend

Der Fall Moriarty
von Anthony Horowitz

Bewertet mit 3 Sternen

In bewährt historischem Schreibstil entführt Anthony Horowitz seine Leser auch in diesem Buch wieder in die Zeit Ende des 18. Jahrhunderts, in die Zeit des großen Detektivs Sherlock Holmes. Seine Geschichte ist in sich durchaus fesselnd und er charakterisiert all seine handelnden Personen auf eindringliche und überzeugende Weise. Ich hatte aber zuletzt „Das weiße Band“ gelesen und empfand das neue Buch „Der Fall Moriarty“ vor allem eingangs als verwirrend – was sich durch die Tatsache erklärt, dass mir das Buch „Die drei Königinnen“ komplett durch die Lappen gegangen ist… Alle Bezüge auf vergangene Erlebnisse mit Inspektor Athelny Jones dürften sich darin erklärt finden und dessen Lektüre hätte mir einiges an Grübeleien erspart. Nichtsdestotrotz gelang mir der Einstieg und das Verständnis für die Geschehnisse der Vergangenheit wuchs mit Fortschritt der Geschichte. Insgesamt muss ich jedoch gestehen, dass ich von dem vorliegenden Buch in der Tradition der Sherlock Home Romane ein wenig enttäuscht bin. Die geschilderten Szenen sowie das Vorgehen der Verbrecher im Allgemeinen sind in meinen Augen einfach zu brutal und passen weder in die Zeit der Geschehnisse als zum Schreibstil. Der Plot der Geschichte erinnert dann ebenfalls stark an heutiges, gängiges Klischee aus amerikanischen Thrillern. Ebenso war ich, die den direkten Vorläufer dieses Buchs nicht kannte, enttäuscht davon, dass Sherlock Holmes im ganzen Buch überhaupt nicht auftritt. Ich hatte aufgrund der Buchbeschreibungen und auch des Klappentextes anderes erwartet. Bei Gelegenheit werde ich sicher „Die drei Königinnen“ noch lesen und muss mein Urteil dann gegebenenfalls revidieren – so aber gibt es von mir nur drei Sterne.