Rezension

ein genialer Einstieg und ein bisschen Gemotze ;)

Beastmode: Es beginnt - Rainer Wekwerth

Beastmode: Es beginnt
von Rainer Wekwerth

Bewertet mit 4 Sternen

Fünf Jugendliche mit besonderen Fähigkeiten, dazu bestimmt das Überleben der Menschheit zu sichern. Na da trifft es sich doch gut, dass es bei Wilbur, Amanda, Jenny, Damon und Malcolm nur bedingt um „normale Jugendliche“ handelt, oder?

Viele von euch Wissen, dass ich bei übernatürlichen Dingen, Fiction und besonderen Fähigkeiten nur schwer „nein“ sagen kann. Vor allem dann nicht, wenn die menschliche Rasse bedroht ist ;)
Und was Rainer Wekwerth mit Beastmode wieder gezaubert hat, hat mich ein weiteres Mal echt umgehauen.

Die Ideen, mit denen die Fünf zum Leben erweckt wurden, der Einfallsreichtum mit dem sie und ihre Fähigkeiten gestaltet und dem Leser präsentiert wurden, ist einfach nur Hammer - und werden für mein Empfinden eigentlich nur davon getoppt, wie sich die Geschichte am Ende entwickelt. Aber überzeugt euch selbst!

Erzählt wird im Wechsel aus Sicht der einzelnen Protas, die sich so auch für den Leser mehr oder minder, je nach Person, mehr oder minder sympathisch gestalten und von dort aus noch extrem entwickeln. Diese Wechsel erzeugen nicht nur Nähe sondern auch Spannung. Denn gerade die Beweggründe und Gedanken intensivieren den Reiz am Ganzen noch zusätzlich.

Es gibt jedoch auch 2-3 Kleinigkeiten, die ich nicht so toll fand.
Zum einen gefällt mir zwar die Teambildung im Handlungsverlauf, jedoch hätte es für mich etwas weniger "Liebelei" sein dürfen. Leider kann ich diesen Punkt nicht weiter ausführen, ohne zu spoilern...
Zum anderen strotzt die Geschichte von phänomenalen Einfällen, Wendungen und Spannungsspitzen - jedoch gibt es für mich andererseits einfach ein paar Szenen, die mir zu glatt liefen.
Eine andere Sprache wird benötigt? Kein Problem, et voilà.
Man hat ein Problem, das schwer zu lösen ist? Kein Problem, ich kenne da zufällig jemanden...
An sich nicht weiter schlimm, aber so wirkten manchen Szenen etwas hoppladihopp auf mich, ihr versteht? Ich denke, da wäre noch Platz für zusätzliche Handlung gewesen.
Und obwohl ich Rainers Stil wirklich liebe, hat mich eine Sache wirklich ein kleines bisschen genervt. Warum muss denn nur immer alles „brüllen“?
Aufbrüllende Maschinen, Menschen und Emotionen - und mir begegnet dieses Wort mittlerweile bei mehreren Autoren regelmäßig. Ok, das mag vielleicht ein subjektives Empfinden und Jammern auf hohem Niveau sein, aber mich stört es mittlerweile einfach, tut mir leid. Kennt ihr sowas auch?

Alles in allem klang das jetzt vielleicht nach viel Gemotze, ist aber auf Grund des Gesamteindrucks definitiv zu vernachlässigen!
Ich für meinen Teil hatte viel Spaß bei diesem Dilogieeinstieg, bin absolut begeistert von Kreativität, Stil und Einfallsreichtum und wie immer überrascht, wie schnell dieses Schätzen inhaliert war.
Aber vor allem bin ich wahnsinnig neugierig, wie es weitergeht, denn das Ende hat es in sich! Zum Glück muss ich mich ja nur bis August gedulden ;)