ein wahres Märchen
Bewertet mit 5 Sternen
Anna verliebt sich in Abel, den unheimlichen Außenseiter der Schule. Doch sie sieht das, was die anderen nicht sehen. Sie sieht wie liebevoll Abel mit seiner kleinen Schwester umgeht und wie er ihr jeden Tag ein Stück von einem Märchen erzählt.
Doch steckt in dem Märchen nicht auch Wahrheit? Und wie viel Wahrheit ist in der Geschichte enthalten? Das was Anna alles herausfindet, lässt einem die Haare zu berge stehen.
Durch das Cover bin ich auf das Buch aufmerksam geworden und so freut es mich, dass nicht nur auf dem Umschlag, sondern auch auf dem Buch selber das Cover gedruckt ist (wenn auch mit einigen Veränderungen) und ich unter dem Umschlag kein langweiliges, einfarbiges schwarzes oder blaues oder rotes Buch finde, wie man es fast immer bei gebundenen Büchern hat.
Die Geschichte beginnt langsam und ich musste mich erst einmal an die Schreibweise der Autorin gewöhnen. Eher kurze Sätze, so dass man das Gefühl hat, man rast durch die Geschichte.
Genauso langsam beginnt auch die Beziehung zwischen Abel und Anna. Das allerdings war wunderschön. Es ist aus Annas Sicht geschrieben und so bekommt man mit, was in ihrem Kopf vorgeht, wenn Abel sie wieder einmal zurückgewiesen hat, was öfter vorkam.
Micha, Abels Schwester, wurde hier wunderbar beschrieben. Man hat sie von Anfang an ins Herz geschlossen, weil sie so süß ist, dass man sie einfach gern haben muss.
Im Laufe des Buches gibt es allerhand Wendungen und Überraschungen, mit denen man so nicht gerechnet hat und jedes mal wurden meine Überlegungen über den Haufen geworfen, so dass ich am Ende nicht mehr wusste, wem ich jetzt was glauben soll. Antonia Michaelis lässt einen von Anfang bis Ende im Dunkeln tappen. Das ist es aber auch, was den Reiz dieses Buches ausmacht.
Es ist unglaublich schön und gleichzeitig tottraurig.
Ein so nachdenkliches und aufwühlendes Jugendbuch habe ich lange nicht gelesen. Absolute Kauf- und Leseempfehlung!
Ein Buch, über das ich noch lange nachdenken werde.
Bitte mehr davon Frau Michaelis.