Rezension

Eine Geschichte, die unter die Haut geht!

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
von Lilly Lindner

Bewertet mit 5 Sternen

Phoebe versteht es einfach nicht! Warum ist ihre Schwester April fort? Warum ist sie im Krankenhaus?

Phoebe hat es schon gehört, April hat eine Essstörung. Sie will einfach nichts zu sich nehmen. Doch das kann nicht der Grund sein, warum ihre große Schwester nicht nach Hause kommen kann. Niemand erklärt es Phoebe und so bleibt ihr nur die Möglichkeit, durch Briefe ihre Gedanken zu Papier zu bringen.

Für April, … in Liebe - Deine Phoebe

„Was fehlt, wenn ich verschwunden bin“ ist ein sehr einfühlsamer Roman, der schon nach wenigen Seiten den Leser an die Erzählung fesselt und zu Tränen rührt. Die Geschichte liest sich ganz leicht und schon kurz nach dem Beginn wird deutlich, wie viel Herzblut Autorin Lilly Lindner in die Handlung gelegt hat.

Phoebe versteht nicht, was es mit ihrer Schwester auf sich hat. Leider bekommt sie auch von ihren Eltern keine Erklärungen, denn diese sind nur mit ihren eignen Sorgen beschäftigt. Für sich selbst, aber auch für April, beginnt Phoebe Briefe zu schreiben, um an glücklichere Zeiten zu erinnern. Sie ist ein großartiger Charakter, der für ihr Alter schon recht weit ist. Sie ist intelligent, obwohl sie an manchen Stellen zu naiven Handlungen neigt. Doch das darf sie mit ihren gerade neun Jahren auch. Dadurch wirkt sie glaubwürdig und ihrer Person entsprechend authentisch.

Etwa zur Hälfte des Buches wird der Leser dann mit ein paar leeren Seiten überrascht und anschließend beginnt April an ihre Schwester zu schreiben. Wem es bis dahin gelungen ist, die Tränen zurück zu halten, wird spätestens ab dem Moment Probleme bekommen. Die Worte der Schriftstellerin sind so ergreifend und rührend, dass es wirklich schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen.

Wenn auch die Krankheit von April einen wichtigen Stellenwert einnimmt, so steht es dennoch nicht im Mittelpunkt der Handlung. Vielmehr sind es die kindlichen Worte der kleinen Schwester, die durch ihre Briefe Emotionen und Gedanken ausdrückt. Vielleicht ist das Buch auch gerade dadurch nicht nur für sehr junge Menschen, sondern auch für Erwachsene geeignet, da es sehr lebendige und authentische Eindrücke vermittelt.

Fazit: Ein Buch, das unter die Haut geht! Von der ersten bis zur letzten Seite bewegt diese Geschichte und überzeugt durch eine dramatische und mitreißende Geschichte. Egal, ob es die Briefe von Phoebe an April oder von April an Phoebe sind, die Gedanken, die beide beschreiben, sind so fesselnd, dass der Leser einfach weiterlesen muss! Auf jeden Fall kann ich dem Buch eine große Leseempfehlung geben.