Rezension

Familiengeschichte mit Märchenelementen

Cascadia -

Cascadia
von Julia Phillips

Bewertet mit 4 Sternen

Elena und Sam sind Schwestern, Ende zwanzig und leben zusammen mit ihrer schwer kranken Mutter auf einer idyllischen Insel im Nordosten der USA. Die Familie ist durch die Krankheit der Mutter und die Folgen der Pandemie verschuldet. Sams Job auf einer Fähre und Elenas Arbeit in einem Golfclub reichen kaum aus, um sie über Wasser zu halten. Eines Tages taucht ein Bär auf der Insel auf. Auch Sam und Elena begegnen ihm, und ihre unterschiedlichen Reaktionen darauf bringen alles aus dem Ruder.

"Cascadia" hat märchenhafte Züge und nutzt reichlich Symbolik. Schon zu Beginn wird aus "Schneeweißchen und Rosenrot" zitiert. Die Kindheit der Schwestern, in der sie die malerische Natur erkundeten und sich in ihrer Fantasie verloren, wird immer wieder thematisiert. Typische Motive wie die schöne Mutter, ein Leben in Armut und ein möglicher Retter tauchen ebenfalls auf. Und natürlich der Bär, der für die eine Schwester Hoffnung und für die andere eine Bedrohung darstellt.

Die Autorin nimmt sich Zeit, die märchenhafte Atmosphäre aufzubauen, und steigert erst gegen Ende das Tempo.
Ich hatte einen anderen Abschluss der Geschichte erwartet und bin mir nicht ganz sicher, wie ich das tatsächliche Ende finde. Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, denke aber selten daran zurück.