Ruhig und tiefgründig
Bewertet mit 5 Sternen
„Cascadia“ ist ein ruhiger und tiefgründiger Roman der in Brooklyn lebenden Autorin Julia Phillips.
Die Schwestern Sam und Elena leben mit ihrer kranken Mutter in einem Haus auf San Juan im Nordwesten der USA. Die wirtschaftliche Lage der drei Frauen ist angespannt. Durch die laufenden Kosten, die hohen Arzt- und Medikamentenkosten der Mutter werden die Schulden immer höher. Elena und Sam träumen von einem Neuanfang. Aber bevor es dazu kommen kann, taucht ein Bär auf und es ändert sich alles. Elena ist fasziniert, während Sam eher verängstigt ist.
Der Schreibstil der Autorin ist klar, anschaulich und atmosphärisch. Die Handlung wird aus Sams Perspektive erzählt. Sie und Elena haben eine enge Beziehung zueinander, sind aber vom Wesen her vollkommen unterschiedlich, was sich in ihren unterschiedlichen Gedanken und Wahrnehmungen widerspiegelt.
Der Bär ist hier nicht einfach nur ein Bär, sondern hat auch eine symbolische Rolle und spielt eine wesentliche Rolle.
Es ist ein ruhiger und leicht melancholischer Roman, mit dessen Ende ich so nicht gerechnet habe und das mich erschreckt hat. Gleichzeitig könnte es kaum passender gewählt sein, um das Buch lange im Gedächtnis zu behalten.