Rezension

Für und wider Ingenium

Ingenium -

Ingenium
von Danielle Trussoni

Bewertet mit 3 Sternen

„Ingenium“ ist ein Mensch mit besonderen geistigen und schöpferischen Fähigkeiten. Mike Brink kann seit seinem Schädel-Hirn-Trauma die kompliziertesten Rätsel sekundenschnell erfassen und nicht nur das, er sieht die Lösung direkt vor sich. Aufgrund dessen bittet ihn eine Gefängnispsychologin, ein seltsames Gemälde zu entschlüsseln. Es stammt von Jess Price, die des Mordes an Noah Cook angeklagt wurde und nun hinter Schloss und Riegel verstummt ist. Ihre Rätsel will Mike entschlüsseln und nicht nur das, er erkennt, dass Jess auch deshalb schweigt, weil jemand sie verfolgt, sie extreme Angst verspürt und diese nicht unbegründet ist. Die Spur führt  weit zurück in ein bis dato nicht gelöstes Mysterium. 

Mir gefällt das Buch, die Geschichte. Mir gefällt es gar nicht. Es ist ein Wechselbad der Gefühle, ich bin angezogen, will mehr wissen, bin fasziniert. Und dann ist mir vieles zu langatmig. Was hat dies alles mit Jess Price zu tun, wo ist „eine Verbindung zu dieser Frau, deren Geschichte begonnen hatte, sein Leben zu bestimmen.“ Und ja, die Verbindung sehe ich schon, die Spuren zurück sind auch nachvollziehbar. Es driftet immer wieder ins Übersinnliche, was durchaus okay ist. Dieses Mystische ist nicht das Problem, eher die weitschweifigen Erklärungen dazu, das viel zu Ausführliche, zu trocken Vorgetragene.

Dan Brown + Stephen King = Trussoni. So wird die Autorin, so wird „Ingenium“ beschrieben. An Brown und King denke ich beim Lesen nicht, ich habe sie beide gelesen und auch wenn es schon eine Weile her sein mag, sie wirken immer noch nach. Trussoni kommt meines Erachtens nicht an sie heran.

Die Thriller-Elemente sind gelungen, das große Rätsel bleibt lange rätselhaft. Und doch ergibt dann alles Sinn, es sind so etliche Mächte am Werk, deren Spiel lange nicht zu durchschauen ist. Ein altes Rätsel will gelöst werden, das Ende ist dann für mich zu abgehoben, es gehört eher ins Reich der Phantasie.