Rezension

Von allem etwas

Ingenium -

Ingenium
von Danielle Trussoni

Bewertet mit 4 Sternen

Was für ein Cover! Erst im Nachhinein erkennt man, wie genial der Verlag die Idee der Autorin als Bild umgesetzt hat.
Mike Brink war in seiner Jugend als Footballspieler auf der Überholspur. Talentscouts waren schon auf ihn aufmerksam geworden, als ein Schlag auf den Kopf sein ganzes Leben umkrempelte.
Zwar wurde es für ihn seitdem schwerer, soziale Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen, aber dafür überschritt sein Gehirn alle Grenzen. Er erkannte in allem das Grundmuster, konnte schneller als ein Computer kalkulieren und wurde zu einem herausragenden Uni-Absolventen. Doch der Ruhm wurde ihm zuviel. Mike entschied sich für ein Leben als Rätseldesigner und endlich konnte er mit seinen neuen Fähigkeiten Frieden schließen.
Die zweite Hauptfigur in "Ingenium" ist Jess Price. Sie war Housesitterin in einem herrschaftlichen Anwesen, als dort rätselhafte paranormale Phänomene zum Tod ihres Freundes führten. Seitdem sitzt sie als seine Mörderin unschuldig im Gefängnis. Weil sie keinem trauen kann, spricht sie auch kein Wort, denn sie fürchtet um ihr Leben. Allerdings sorgt sie dafür, das Mike Brink mit ihr in Kontakt tritt.
Damit eröffnet sich ein Strudel an Ereignissen. Die Dinge überschlagen sich, weil jemand diese übersinnlichen Ereignisse erforscht, um eine Formel für ewiges Leben zu finden. Dieser Jemand geht dabei über Leichen.
Trussoni hat verwegene Einfälle, wie Jäger und Gejagter durch die Handlung hetzen. Atemlose Spannung wäre garantiert, doch leider hat sie nicht das richtige Mass gefunden, um wichtige Fakten geschickt in den Kontext einfließen zu lassen. Der Leser wird erschlagen mit langen Passagen über mathematische Berechnungen, religiöse Hintergründe oder medizinische Diagnosen.
Deswegen ist dieser von mir mit so großer Spannung erwartete Thriller etwas enttäuschend und ich kann nur wirklich sehr gut gemeinte vier Lesesterne vergeben.