Rezension

Ingenium - Es werde!

Ingenium -

Ingenium
von Danielle Trussoni

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieses Buch hat mich fasziniert. Es ist irgendwie genial.

Die Hauptfigur, ein Highschool-Football-Quarterback, der durch einen tragischen Unfall erst alles verlor und dann Unglaubliches gewann, muss seine Gabe für Rätsel und Geheimnisse in Mustern nun dafür nutzen, eine Unschuldige zu retten, und dabei ein jahrtausendealtes Geheimnis aufklären, das außer Kontrolle zu geraten und alles in ein nie da gewesenes Chaos zu stürzen droht.

Die Magie aus Zahlen und Mustern, die die heutige Welt maßgeblich in Computern, Algorithmen und Künstlicher Intelligenz bis in das kleinste Detail bestimmt und beherrscht, ist keine neue Entwicklung oder Erfindung des 21. Jahrhunderts, sondern ist schon da gewesen, als die Menschheit noch in der Wiege lag. Von jeher versucht der Mensch, Leben zu erschaffen. Leben abseits der Fortpflanzung, Leben, das der absoluten Kontrolle des Schöpfers untersteht und von diesem gelenkt und geleitet wird, zum Guten oder zum Bösen. Aber auch Wege zu erschaffen, sich selbst zu überdauern, unsterblich zu werden.

Diese Macht in den falschen Händen kann die Welt ins Verderben stürzen. Der Protagonist muss sein „Ingenium“, seine Gabe, nutzen, dafür zu sorgen, dass dies gerade nicht geschieht.

Die Geschichte nimmt den Leser mit, fesselt ihn an mythische und mythologische Geschichten, die tief in unserer Welt verankert und verborgen sind. Sie zeigt, dass sich Geschichte zyklisch wiederholt, dass lang Vergessenes höchst aktuell werden kann. Dass Wissen und Glaube Jahrtausende überdauert und dann zutage tritt, wenn man am wenigsten damit rechnet. Dass der uralte Wunsch des Menschen, über sich hinauszuwachsen und seine Essenz überdauern zu lassen, in eine höhere Daseinsebene aufzusteigen, nicht unbedingt einer ultramodernen Technik, Chips und Rechenleistung bedarf, sondern dass ein einfaches Wort, so geheim es auch sein mag, das gleiche Ziel erreicht.

„Ingenium“ lehrt, dass die Beweggründe eines Menschen für seine Entscheidungen gepaart mit seiner Erfahrung und seiner Zielstrebigkeit erreichen können, was unmöglich erscheint: Ordnung im Chaos zu schaffen und wahrhaft Großes zu erreichen.

Beim Lesen des Buches fühlte ich mich unwillkürlich an Dan Brown erinnert. Die Anleihen sind klar erkennbar und doch hat das Buch seinen ganz eigenen Reiz. Es wäre ungerecht, dieses Buch als „Post-Dan Brown“-Buch zu beschreiben, denn „Ingenium“ verarbeitet noch mehr, es verbindet Welten. Und das ist wichtiger denn je.