Rezension

Ich wollte das Buch immer wieder abbrechen

Der schönste Zufall meines Lebens -

Der schönste Zufall meines Lebens
von Laura Jane Williams

Bewertet mit 1 Sternen

„Der schönste Zufall meines Lebens“ von Laura Jane Williams klang vom Klapptext her sehr gut, aber als ich das Buch gelesen habe, habe ich schnell gemerkt, dass er sehr irreführend ist. Denn der Klapptext lautet wie folgt:

Nichts wünscht sich die 30-jährige Londonerin Penny Bridge mehr, als Mutter zu werden – vielleicht auch, weil sie ihre eigene Mutter schon früh verloren hat. Doch mit der Liebe hat Penny einfach kein Glück. Das ändert sich auch nicht, als ihr der Zufall gleich mehrmals den Traummann Francesco vor die Nase stellt. Denn kurz darauf muss Penny aus London nach Derbyshire ziehen, um sich um den Pub ihres erkrankten Onkels zu kümmern. Zu ihrer eigenen Überraschung genießt sie es, sich um das Team zu kümmern, zu kochen und den Pub-Besuchern leckere neue Gerichte zu servieren. Dass die Arbeit sie nur zu gut von ihren Gedanken an Francesco ablenkt, gibt sie nur heimlich zu. Als plötzlich zwei weitere wundervolle Männer in Pennys Leben treten, ist das Gefühlschaos perfekt. Doch auch Francesco kann Penny nicht vergessen und steht eines Tages bei ihr vor Tür – er hat seinen Job als Koch in London gekündigt und bietet ihr an, sie im Pub zu unterstützen. Was nun? Wie viele Herzen kann eine Frau verschenken? Und was, wenn keiner der drei der Richtige ist, um Pennys größten Wunsch zu erfüllen?

In dem Klapptext stimmt so einiges nicht. Das größte Manko: Penny selbst kann keine Kinder bekommen. Beziehungsweise sie könnte es schon, es wäre aber ein sehr großes gesundheitliches Risiko, da sie Krebs hatte und Tabletten nehmen muss, die sie schon in die Menopause gebracht haben. Daher hat sie vor der Chemotherapie Eier entnommen und diese künstlich befruchten lassen. Sie braucht also nur eine Leihmutter. Dies wollte sie angehen, BEVOR sie Francesco getroffen hatte, doch kaum trat er in ihr Leben, hat sie ihren Wunsch irgendwie völlig vergessen und hintenangestellt. Also braucht sie keinen Mann, der ihr diesen Wunsch erfüllen muss, wie der Klapptext suggeriert. Es klingt auch so, als ob Francesco sie mit seinem Besuch beim Pub überrascht und wegen ihr seinen Job gekündigt hatte. Aber nein. Außerdem ist sie in dem Pub nicht so glücklich, wie es klingt. Ja, sie mag das Team und liebt das Kochen, aber sie vermisst ihre Heimat London und sie hat diesen Job nur angenommen, weil sie das Gefühl hat ihrem Onkel etwas schuldig zu sein. Und die zwei anderen wundervollen Männer? Ja, den einen findet sie erst total schrecklich und widerte sie sogar an, wortwörtlich, nur um ihm in der Männertoilette einen runterzuholen. Was stimmt da bitte nicht? Ich musste mich echt durch das Buch quälen, ich war so oft kurz davor, das Buch abzubrechen. Ich kann mir aber denken, dass da sehr viel Arbeit und Herzblut drinsteckt, also habe ich mich durchgequält und dann kommen solche Szenen, wo sie jemanden wirklich widerlich findet und ihm einen runterholt. Klar… Francesco kam erst total nett rüber und später, als er ihr dann nach Derbyshire gefolgt ist, hat er sich wie ein Arsch benommen. Er hat auch gefühlt mehrere Frauen gehabt und Penny dann aber indirekt als Schlampe betitelt, weil sie mit zwei Kerlen etwas hatte, nachdem mit ihm Schluss war. Dann beschimpft er sie noch extrem, benimmt sich dann wie ein beleidigtes Kleinkind und haut ab, redet nicht mit ihr, um dann einige Zeit später zufällig mit ihr zusammenzustoßen, wo er dann plötzlich kleinlaut ist und dann ist ja auch schon alles vergeben und vergessen. Und dabei hat er sich nicht das erste Mal wie ein Arschloch benommen. Aber bei ihm ist es ja okay, weil er sieht gut aus und sie liebt ihn ja…. Außerdem will sie eine Feministin sein. Aber eine Feministin kann ja keine Kinder wollen. Solche Kommentare gab es dann auch im Buch.

Penny selbst war auch sehr anstrengend. Andauernd hat sie rumgejammert, dass sie nicht liebenswert ist, weil ihr Vater ja abgehauen ist, als ihre Mutter damals Krebs bekommen hat. Ihr Freund ist damals auch gegangen, als sie erfahren hat, dass sie ebenfalls erkrankt ist. Also keiner hat sie lieb und sie ist ja nichts wert. Diese Gefühle kamen immer rüber, aber nie von welchem Mann sie nun was will. Das war absolut undurchsichtig. Sie hat zwar mit allen Sex, mag die Personen, aber sonst wird der Leser total im Dunkeln gelassen. Gedanken und Gefühle kommen null rüber. Außer was das Sexleben angeht, denn das wird immer lang und breit mit allen diskutiert. Erst mit ihrer Schwester und ihrer besten Freundin Sharon und später mit ihrer Schwester und Charlie, der im Pub arbeitet und irgendwie auch zu sowas wie ihrem besten Freund wurde, wobei Charlie kein er oder sie war, sondern ein „they“. Immer wurde diskutiert ob der Sex gut oder schlecht war, wie das Durchhaltevermögen war, usw. Und ich dachte mir nur, dass das doch echt nicht sein kann. Dass man das mit der besten Freundin beredet okay. Aber mit allen? Denn Penny hat nicht wirklich Freunde, das waren dann wirklich schon alle, die sie hatte und mit denen hat sie über alle ihre Liebhaber geredet. Das hat mich auch nur den Kopf schütteln lassen. Dann gab es im Buch noch hunderte von Logikfehlern. Sei es Kleinigkeiten wie, dass sie in der einen Sekunde von einer Rosinenschnecke abbiss, nur um drei Sätze weiter in ein zweites Croissant biss. Das erste war kein Croissant, sondern eine Rosinenschnecke. Dann gab es größere Fehler wie Zeitfehler. So hieß es, dass zwischen dem ersten Treffen von Penny und Francesco, wo er ihr seine Handynummer gegeben hat, und deren zweitem zufälligen Treffen, bei dem sie sich eben nicht gemeldet hatte, nur zwei Wochen vergangen waren. Und später wurde immer von einem ganzen Monat geredet. Das sind doch zeitliche Unterschiede. Und solche Fehler kamen sehr häufig vor und die stören mich extrem beim Lesen.

Das Buch war für mich eine völlige Katastrophe. Sei es von den Charakteren, von der Story, als auch von den ganzen Fehlern, die drin waren. Das Buch wird als humorvolle Liebesgeschichte beschrieben, aber humorvoll war da absolut gar nichts. Stattdessen kam auch oft „Verpiss dich“, „Bitch“ oder sonst was vor, auch wenn es immer als Spaß zwischen Freunden gemeint war. Ich kann dem Buch nur einen einzigen Stern geben. Es war absolut gar nichts.