Rezension

Kein richtiger Grenzfall

Grenzfall - In der Stille des Waldes -

Grenzfall - In der Stille des Waldes
von Anna Schneider

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch ist der dritte Band der Grenzfall-Reihe und die ersten beiden Bände fand ich richtig gut. Deshalb habe ich mich auch sehr auf das Erscheinen des dritten Bandes gefreut und ihn bald nach dem Erscheinungstermin gekauft. Aber leider muss ich sagen, dass ich dieses Mal enttäuscht bin.

Bisher haben sich die Grenzfälle eben dadurch ausgezeichnet, dass es einen gemeinsamen Fall gab, der sich diesseits und jenseits der deutsch-österreichischen Grenze abspielte und wo dann demzufolge die deutsche und die österreichische Polizei gemeinsam ermitteln musste. Ein weiterer Punkt, der in die Ermittlungen hineinspielte, war eben das problematische Vater-Tochter Verhältnis zwischen dem österreichischen Polizisten Krammer und der deutschen Polizistin Alexa.

In dem hier vorliegenden Grenzfall ist aber alles irgendwie anders. Zunächst einmal handelt es sich um zwei unterschiedliche Fälle - wobei man bis zur Mitte des Buches gar nicht einmal richtig weiß, ob es sich überhaupt um Kriminalfälle handelt. Auf deutscher Seite tritt der ehemalige Kollege von Alexa auf den Plan und sucht einen Mann aus einem älteren Fall - ob als Zeuge oder als Täter weiß man eigentlich noch nicht so genau.
Auf österreichischer Seite ermittelt man wegen eines seltsamen Fundes in einer Baugrube. Auch hier ist lange Zeit nicht klar, ob es sich überhaupt um einen Kriminalfall handelt und wenn ja um was für einen.

So ermitteln die Teams kapitelweise abwechselnd unabhängig voneinander und ohne Berührungspunkte nebeneinander her.
Auch das Vater-Tochter Verhältnis spielt bis auf wenige versuchte Telefonate, wo das jeweilige Gegenüber aber nicht rangeht und auch nicht zurückruft, keine wirkliche Rolle.

Nur auf den letzten ca. 50 Seiten kommt etwas Leben in die Geschichte und im weitesten Sinne eine gemeinsame Ermittlung (eigentlich eine Suche) zustande.
Der Schreibstil las sich wieder flüssig weg, aber der Inhalt hat mich dieses Mal nicht überzeugt. Auch das offene Ende hätte ich nicht gebraucht.
Mir wäre es lieber gewesen, das Buch an sich hätte mich überzeugt, auch den nächsten Band zu lesen und nicht der Cliffhanger am Ende.