Rezension

Spannung im Grenzgebiet

Grenzfall - In der Stille des Waldes -

Grenzfall - In der Stille des Waldes
von Anna Schneider

In "Grenzfall - In der Stille des Waldes" von Anna Schneider werden zwei interessante Fälle auf spannende und atmosphärische Art und Weise erzählt.

Leicht gruselig beginnt der Krimi mit einem Fund auf einer Baustelle von präparierten Dachsen, in denen sich Babykleidung und eine Rassel befindet. Die präparierten Tiere scheinen mit dem Verschwinden von einem Vater und seinem Sohn zutun haben und Bernhard Kramer fängt an zu ermitteln. Seine Tochter Alexa erholt sich gerade von einer Schussverletzung an der Schulter, als ein alter Kollege und heimliche Liebe vor der Türe steht und er ihre Hilfe in einem anscheinend geklärten Mordfall an einer jungen Frau, in dem beide gemeinsam ermittelt haben, braucht. Es gibt nämliche Hinweise, dass damals jemand fälschlicherweise des Mordes verdächtigt und angeklagt wurde.

Unterbrochen von anfangs mysteriösen Kapiteln, die mit ER- und Sie bezeichnet werden und die für zusätzliche Spannung sorgen, folgt man gebannt wie beide Vater und Tochter unabhängig voneinander ermitteln, wobei der Fall um Kramer dabei mir etwas besser gefallen hat als der um Alexa. Auch fande ich etwas schade, dass beide Fälle nichts miteinander zutun hatten und Vater und Tochter nur im großen Finale gegen Ende des Buch aufeinandertreffen. Die Weiterentwicklung ihrer Vater-und-Tochter-Beziehung bleibt so etwas stecken. Aufgrunddessen, dass beide Fälle an sich alleine für einen lesenswerten und Krimi gereicht hätten, geht manches auch etwas schnell oder wird nur oberflächlich behandelt.

Nichtsdestotrotz konnte der Kriminalroman mich gut unterhalten. Besonders die gute Charakterzeichnung und der detaillierte und atmosphärische Schreibstil sorgen für fesselnde Lesestunden. Man sieht die Alpenregion förmlich vor den Augen.

Der Cliffhanger am Ende sorgt zudem dafür, dass man unbedingt wissen will, wie es weitergeht.

Insgesamt ein solider Krimi mit zwei spannend erzählten Fällen.