Rezension

Korrupte Bankenwelt

Die Zentrale
von Veit Etzold

 

          Mit Spannung habe ich auf den zweiten Teil von Veit Etzolds Bankenthriller gewartet. Im Mittelpunkt steht auch hier wieder, wie schon in Teil 1, die Bankerin Laura Jacobs. Leider konnte mich die Hauptprotagonistin in diesem Teil nicht so wirklich überzeugen. Unter dem Hintergrund von Teil 1 in dem sie bereits an der Aufklärung eines Bankenskandals beteiligt war wirkt sie in Teil 2, der an die Geschehnisse von Teil 1 anknüpft, fast etwas naiv. Die Spannung ist in "Die Zentrale" auch ganz anders aufgebaut; die Geschehnisse plätschern etwas seicht dahin und erst zum Ende hin nimmt die Spannung etwas an Fahrt auf um dann abrupt zu enden. Vielleicht liegt es daran, dass in diesem Band einige Gegebenheiten aus Teil 1 wiederholt werden; dies ist für diejenigen die Band 1 nicht gelesen haben auch wichtig, doch für diejenigen die Band 1 kennen etwas langatmig und nervig. Auch werden im neuen Band sehr viele sehr banktechnische Begriffe verwendet und viel "Finanzwissen" vorausgesetzt. Diese werden zwar erklärt (man merkt, dass der Autor aus der Branche kommt) doch dies geht leider zu Lasten der Spannung und der Geschichte.
Das Ende ist etwas abrupt und vor allem offen. Da ich natürlich trotzdem wissen möchte wie die ganze Geschichte endet werde ich mir auch Band 3 holen und hoffen, dass hier wieder mit etwas mehr Biss geschrieben wird. 

Da Band 2 doch sehr auf Band 1 aufbaut empfiehlt es sich meiner Meinung nach mit Band 1 zu beginnen. Lediglich Band 2 zu lesen erscheint mir etwas schwierig.

Am liebsten würde ich 3,5 Sterne vergeben, doch da ich die Hoffnung hege, dass Band 3 wieder besser wird habe ich mich zugunsten einer Trilogie für 4 Punkte entschieden.