Rezension

Pure Langeweile

The other Girl - Maggie Mitchell

The other Girl
von Maggie Mitchell

Bewertet mit 1 Sternen

Zum Inhalt:

 

Lois und Carly May sind zwei zwölfjährige, außergewöhnlich hübsche Mädchen, die von einem Mann entführt werden und für sechs Wochen in einer einsamen Waldhütte gefangen gehalten werden, bis sie von der Polizei befreit werden. Während dieser Zeit hat sich eine innige Freundschaft zwischen den beiden entwickelt, doch nach ihrer Rettung sehen sie sich nicht wieder.

 

Zwanzig Jahre später ist Lois Literaturprofessorin und hat unter dem Pseudonym Lucy Ledger ein Buch über die Entführung geschrieben. Einer ihrer Studenten, Sean, hat jedoch herausgefunden, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt und versucht, Lois zu erpressen.

 

Aus Carly May, die sich mittlerweile Chloe nennt, ist eine erfolglose Schauspielerin mit massivem Alkoholproblem in L.A.geworden, Ihr wird zufälligerweise die Rolle einer Ermittlerin in einem Drehbuch angeboten, das auf dem Roman von Lois beruht. Sie erkennt ihre Geschichte sofort wieder und versucht, Kontakt zu Lois aufzunehmen. Zu Beginn der Dreharbeiten treffen die beiden aufeinander und versuchen, die Geschichte von damals aufzuarbeiten.

 

 

Zum Inhalt:

 

Der Klappentext des Buches klang sehr ansprechend, und ich habe mich auf einen spannenden Psychothriller gefreut. Leider bin ich auf der ganzen Linie enttäuscht worden.

 

Das Buch gliedert sich in vier Teile. Bis auf den zweiten Teil, der ein Auszug aus Lois´ Roman ist und die Zeit in der Waldhütte schildert, wird in der Ich-Form immer aus wechselnden Perspektiven der beiden Protagonistinnen erzählt. Dabei kommen diese aber total unsympathisch rüber. Sie bleiben merkwürdig fremd und distanziert. Ich konnte sie beide von Anfang an nicht recht leiden, und das ist leider so geblieben. Diese Erzählstränge haben mich auch sehr ermüdet, da die Autorin sehr ausschweifend und detailliert über das ganz banale Leben der Mädchen schreibt. Da kommt einfach nur Langeweile auf.

 

Was das Ganze dann noch verschlimmert, ist, dass die Geschichte in meinen Augen total unrealistisch daherkommt. Es ist doch total absurd, dass zwölfjährige Mädchen einfach so freiwillig zu einem älteren Mann ins Auto steigen und sich quasi ohne Gegenwehr entführen lassen, obwohl es durchaus Gelegenheiten gegeben hätte, zu fliehen. Auch während der Zeit in der Hütte waren sie des öfteren allein, haben aber nicht den geringsten Versuch unternommen, von dort zu entkommen.Und zur Krönung versuchen sie auch noch, ihrem Entführer, den sie Zed nennen, zu gefallen und machen ihm Avancen. Das halte ich in Anbetracht ihres Alters als ziemlich aus der Luft gegriffen.

 

Es ist nie die Rede davon, dass die Mädchen Angst gehabt hätten, was in meinen Augen eine normale Reaktion gewesen wäre. Auch gab es nie den Wunsch, wieder nach Hause zu kommen. Stattdessen wird hinsichtlich der Zeit in der Hütte wieder nur ausschweifend und ermüdend über den ganz banalen Alltag berichtet.

 

Auch die Beweggründe des Entführers bleiben weitestgehend unbeleuchtet. Und auf die Ängste und Sorgen der Familien geht die Autorin überhaupt nicht ein.

 

Man hätte soviel mehr aus dieser Geschichte machen können. Echt verschenktes Potenzial.

 

Ich muss zugeben, dass ich das Buch schon nach ca. 75 Seiten nur noch quer gelesen habe, weil ich mich nicht länger durch diesen langweiligen Plot quälen wollte.

 

Das einzig Positive, was ich über das Buch sagen kann, betrifft das Cover. Das finde ich recht gelungen und ansprechend.

 

Nach der Lektüre ist auch klar geworden, warum der Verlag das Buch, das anfangs noch als Psychothriller angepriesen worden ist, nur noch als Roman deklariert hat.

 

Fazit: ein absolut langweiliges und nichtssagendes Buch, für das ich leider keine Leseempfehlung abgeben kann.