Rezension

Seiche Geschichte, platte Figuren, Anhäufung von Klischees

Daringham Hall 01 - Das Erbe
von Kathryn Taylor

Bewertet mit 1 Sternen

Wie ein Tee, der zig Mal aufgebrüht wurde und lauwarm in einer schönen Tasse serviert wird: kein Geschmack, kaum Farbe, aber das Cover ist schön.

Inhalt.

Ben ist ein erfolgreicher Geschäftsmann in der IT Branche in USA. Er kommt nach England, um seine Erbschaftsangelegenheiten zu klären. Noch bevor er Daringham Hall erreicht, wird er von unter Drogen stehenden jungen Frauen bewusstlos geschlagen und verliert sein Gedächtnis. So lernt er Kate kennen, die ihm eine gute ärztliche Versorgung angedeihen und bei sich anschließend wohnen lässt. Die beiden haben eine kurze Romanze, bis Ben sein Gedächtnis wiedererlangt und weiß, warum er in der Gegend ist. Er stellt seine Ansprüche klar und mischt das Leben in D. Hall auf, indem er klarstellt, dass er, und kein anderer, ein rechtmäßiger Erbe ist.

Meinung.

Ich liebe Familiengeschichten, die in England auf alten Anwesen spielen und habe gehofft, dass sich der Roman in etwa in Richtung Downton Abbey entwickeln wird. Aber leider war es nicht der Fall. Auch der Vergleich mit R. Pilcher wäre zu schmeichelhaft. Dem Namen wird dieser Roman nicht gerecht: Der erste Teil der Trilogie „Daringham Hall“ erwies sich viel mehr als eine Anhäufung von Klischees und platten, wenig interessanten Figuren. Die Hauptdarstellerin wie ihr Lover haben alle gängigen Muster erfüllt: Gedächtnisverlust, Schuldgefühle und Fürsorge, Sich-in-einander-verlieben, bei der Geburt eines Fohlens sich näher kommen, etc. Ich konnte leider mit keiner der Figuren mitgehen, sie ließen mich weitestgehend gleichgültig, obwohl aktiv dramatisiert und aufgebauscht wurde. Auch zu viele Erklärungen, z.B. wer und wie sich bei jedem Schritt fühlte und dachte, und was da noch käme, wenn…, usw. waren nicht gerade ein Gewinn. Die Informationen über die in der Vergangenheit liegenden Ereignisse ließen zu oft die Handlung stocken und ich hatte des Öfteren den Eindruck, sie kommt nie voran. Sprachlich war es für mich ebenfalls kaum ein Genuss: All die typischen Mangelerscheinungen haben leider ihren Weg in den Roman gefunden. Ein offenes Ende ist leider in meinen Augen auch kein Pluspunkt.

Ich habe gehofft, dass es etwas wird, das ich über drei Folgen hinweg gut lesen kann, leider ist es nicht der Fall.

Also für die Fans von sehr seichten Liebesromanen ist es vllt. etwas. Wenn jemand eine leicht vorausschaubare Geschichte lesen möchte, in der alles schon mehrmals Dagewesene nochmals pseudo-dramatisch erzählt wird.

Fazit: seiche Geschichte, platte Figuren, dürftiger Stil. Wie ein Tee, der mehrmals aufgebrüht wurde und nun lauwarm in einer schönen Tasse serviert wird: kein Geschmack, kaum Farbe, aber der Umschlag ist herrlich.