Rezension

Spannender Thriller mit einigen Unklarheiten

Das Baumhaus -

Das Baumhaus
von Vera Buck

Bewertet mit 4 Sternen

Es sollte ein Neuanfang und ein schöner Urlaub in dem Ferienhaus in Västernorrland in Schweden werden. Henryk ist voller Aufregung, ist es doch eine Heimkehr in das Ferienhaus seiner Kindheit, was jetzt ihm gehören soll. Auch seine Frau Nora ist voller Vorfreude auf den Neubeginn, für sie ist der Urlaub eine Art Wiedergutmachung. Am meisten freut sich Fynn auf die Tage im Wald.

Doch als Nora das Haus, das eher einer Hütte ähnelt und in einem schlechten Zustand ist, sieht ist die Vorfreude dahin. Noch gruseliger wird es, als sie in Keller unter dem Haus diverse tote Tiere finden.

Die Idylle wird jäh unterbrochen, als Fynn spurlos verschwindet.

An einer anderen Stelle des Waldes findet Rosa Lundquist bei ihren forensischen Forschungen die Leiche eines Kindes. Für die Polizeiarbeit sind Rosas Forschungen in Verbindung mit dem Fund des Kinderskeletts außerordentlich interessant und sie binden Rosa gleich in die Suche nach dem seit Tagen vermissten Fynn mit ein.

Schon bald wird klar, dass im Wald noch weitere Geheimnisse lauern und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse.

Der Einstieg ins Buch fiel mir relativ leicht. Die kurzen Kapitel, die jeweils aus der Sicht einer der Protagonisten geschrieben sind, machen es leicht. Aber irgendwann beim Lesen bemerkte ich, dass unbemerkt ein Wechsel in der Zeitform stattgefunden hat. Plötzlich befand ich mich in der Vergangenheit eines der Hauptpersonen. Da wurde es schon komplizierter.

Je tiefer ich in das Buch einstieg, umso geheimnisvoller wurde es. Plötzlich war es nicht mehr die heile Welt, von der ich am Anfang gelesen hatte. Jeder hatte seine Geheimnisse mitgenommen und versuchte diese zu verbergen. Als Leser wurde ich mit jeder Offenbarung eingeweiht und dadurch stieg die Spannung schon sehr.

Aber es gab gerade zum Ende hin Ereignisse, die mich sprachlos machten und mir eine Zwangspause beim Lesen lieferten, weil ich damit nicht gerechnet hatte.

Hat mir der Thriller gefallen? Auf jeden Fall ja. Aber aus meiner Sicht gab es zum Ende hin einige Unklarheiten, die für sich mich auch durch ein mehrmaliges Lesen einzelner Passagen nicht aufklärten. Ich kann damit leben und verbuche es als schriftstellerische Freiheit. Aber dafür gibt es dieses Mal nur vier Lesesterne.