Rezension

Spannungsgeladener und harter Thriller

Herzsammler
von Stefan Ahnhem

Bewertet mit 4 Sternen

Für den zweiten Fall mit dem Ermittler Fabian Risk greift der Autor Stefan Ahnhem das Thema Organhandel auf. Das Buch startet mit einem Prolog in einem isralelischen Gefangenentransport, Morde und Ermittlungen finden 10 Jahre später in Schweden und Dänemark statt. 

In der Vorweihnachtszeit verschwindet der schwedische Justizmininster auf unerklärliche Weise auf dem Weg vom Reichstag zu seinem Dienstwagen und wird bald darauf von Fabian Risk ermordet und ausgeweidet aufgefunden. Zeitgleich wird in Kopenhagen eine junge Frau ermordet und die dänische Polizistin Dunja Hogard ermittelt. 
Im Verlauf der beiden Erzählstränge treten Ähnlichkeiten in beiden Fällen zutage, die denselben Mörder vermuten lassen. 
In Schweden blockt Fabian Risks Vorgesetzter die Ermittlungen. Selbst als weitere Morde passieren, führt eine naheliegende aber falsche Lösung zum Abschluss des Falles und Fabian Risk ermittelt auf eigene Faust weiter. In Kopenhagen werden die Ermittlungen von Dunja Hogard vom Widerstand ihrer Kollegen aufgehalten. Außerdem sieht sie sich den Avancen ihres Vorgesetzten ausgesetzt. 
Als die Übereinstimmungen in beiden Fällen die Ermittlungen zusammenführen ist es schon zu spät und weitere Morde passieren. 

Auf sehr geschickte Art führt der Autor den Leser durch das Geschehen. Die Handlung ist komplex und trotz der zwei parallel verlaufenden Stränge in Schweden und Dänemark logisch und sehr gut nachvollziehbar aufgebaut. Stefan Ahnhem versteht es wie schon in seinem ersten Roman hervorragend, durchgängig ein hohes Spannungsniveau zu halten, das bis zum Ende aufrecht erhalten wird und zu einer zu den Fällen passenden und befriedigenden Lösung führt. 

Die beiden Hauptcharaktere Fabian Risk und Dunja Hogard bekommen Tiefe durch Einblicke in ihr Privatleben, das in meinen Augen sehr realistisch für polizeilicher Ermittler als kriselndes Familien- und Beziehungsleben dargestellt ist. Man erfährt unter anderem Gründe für den Umzug des Ermittlers Fabian Risk von Stockholm nach Helsingborg, da dieser Fall zeitlich vor dem ersten Band " Und morgen du" einzuordnen ist. Es lassen sich jedoch beide Bände völlig unabhängig voneinander lesen, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind. 

Die Geschichte ist sehr bildhaft beschrieben, man hat als Leser manchmal fast das Gefühl, das Geschehen durch eine Filmkamera zu betrachten. Ich fand das sehr passend, allerdings waren mir persönlich manche einzelnene Szenen dadurch zu brutal und blutig. 

Fazit: 
Ein sehr spannendes und klug konstruiertes Buch mit lebensnahen Charakteren und einer zufriedenstellenden logischen Auflösung.