Rezension

Zweiter Band

Herzsammler
von Stefan Ahnhem

Bewertet mit 4 Sternen

Fabian Risks zweiter Fall bringt ihn an seine Grenzen. Sowohl familiär als auch beruflich. Ein Serienmörder geht um und bei jeder Leiche fehlt ein Organ. Fieberhaft ermitteln Fabian und sein Team und kommen dem Mörder erschreckend nahe. Als ein Verdächtiger Selbstmord begeht scheint der Fall geklärt, zumindest in den Augen von Fabians Chef. Doch so richtig glaubt dieser nicht daran und ermittelt weiter – und gerät in einen wahren Sumpf. Zeitgleich gerät in Dänemark eine Kollegin unversehens in den Fall und die Wege kreuzen sich.

 

Dieses Buch entwickelt ein Wahnsinnstempo. Durch kurze Kapitel und schnelle Szenewechsel gerät der Leser schnell in Atemnot und fiebert mit den Protagonisten mit. Vor allem Malin, Risks schwangere Kollegin, ist hier zu erwähnen, die gleich meine Sympathie hatte. Allerdings konnte ich manch Verfolgungsjagd (mit Zwillingen hochschwanger) oder Aktion nicht richtig nachvollziehen.

Auch Risk hat mit einigen Problemen zu kämpfen. Seine Frau ist dabei, ihn zu verlassen, seine Kinder sehen ihren Papa kaum. So nimmt es kaum Wunder, dass er manchmal abgelenkt ist, aber nur so können manche Handlungsstränge funktionieren.

 

Die vielen Wendungen im Buch halten den Spannungsbogen an der Spitze und zwar von der ersten bis zur letzten Seite. Kleinere Längen kann man dem Buch deshalb auch gerne verzeihen. Was mich anfangs sehr irritiert hat war, dass das Buch zeitlich vor dem ersten Band spielt und dann kamen auch noch sehr viele Personen auf einmal auf die Bühne – hier muss man schon sehr aufmerksam lesen. Das Buch spielt auf zwei Handlungsebenen, zum einen Dänemark, dann wieder Schweden, einmal Malin, dann wieder Dunja. Auch die Verdächtigen haben sich geähnelt – das machte es stellenweise etwas schwer, der Handlung einfach zu folgen.

Allerdings hat sich Stefan Ahnhem im Vergleich zu seinem ersten Buch „Und morgen du“ merklich gesteigert. Vor allem was die Spannung angeht. Sehr detailreiche, teilweise heftige Beschreibungen, machen das Buch aber eher zu einem harten Thriller – die Bezeichnung Kriminalroman auf dem Cover mag hier täuschen und zartbesaitete Gemüter haben sicher keine Freude daran zu lesen, wie Herzen entfernt oder Köpfe abgetrennt werden.

Das Ende war sehr unerwartet, hat aber auch sehr gut gepasst. 

Kommentare

Christian Bosten kommentierte am 02. September 2015 um 16:15

Klasse Rezension! Bin selbst schon gespannt auf das Buch.