Rezension

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Traumhaft!

Silber - Das dritte Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 5 Sternen

Das Dritte und somit letzte Buch in der Reihe um Liv Silber hat mich wie schon die Vorgänger in seinen Bann gezogen. Zuerst war es wie "nach Hause kommen", so schnell ist man wieder mit allen Personen vertraut gewesen, dann wollte man nur noch Seite um Seite wissen, wie Liv sich aus allen ihren Problemen träumt...

Wie schön!! Endlich ein neues Buch von Frau Gier in den Händen... Das erste Gefühl war pure Freude, gemischt mit ein ganz klein wenig Sorge, ob meine Erwartungen denn wohl auch erfüllt werden mögen?

Aber ja doch! Es war himmlisch: Kerstin Gier schafft es, ihre Geschichten stets wie aus einem Guß zu schreiben und wenn man ihre Bücher mag, so ist jedes weitere verbunden mit ganz wohligen, heimeligen "ich-bin-wieder-daheim"-Leseeindrücken. So auch hier. Hatten wir im ersten Buch überhaupt davon erfahren, dass man durch Türen aus seinen Träumen heraus- und über einen Korridor und andere Türen in fremde Träume hineinspazieren kann; verbunden mit einem Abenteuer, dass einen selber nicht mehr schlafen ließ, weil man die ganze Nacht durchgelesen hatte, so ging es im nächsten Band weiter mit noch gruseligeren Ritualen und einem spannenden "Who-Dunnit-Plot". Was mir da schon am meisten Spaß machte, war die Familiengeschichte der Silbers und Spencers: Sehr gern las ich von den beiden Schwestern (Mia war während der Lektüre auch für mich wie eine kleine Schwester, auf die ich wahnsinnig stolz war und die mich oft zum Lachen brachte), und Lotti - ach Lotti muss man doch einfach gern haben und man wünscht ihr nur das Beste und hofft, die ganzen gebackenen Leckereien würden sich vor einem selber materialisieren. 

Im dritten Teil hat mir besonders gut gefallen, was Mia alles - zunächst für den Leser unbemerkt, aber dann mit großem Auftritt! - detektivisch ermittelt und wie die "Kleine" zeigt, dass sie nicht nur betüddelt werden muss, sondern selber mindestens genauso taff wie Liv ist. Lotti hat auch wieder einen schönen eigenen Erzählstrang bekommen: Ist man zunächst ganz geschockt, dass sie zurück nach Deutschland will, freut man sich, wie schlagfertig sie auf einmal in Liebesdingen geworden ist und ihrem Zahnarzt zeigt, dass sie nicht nur lieb, nett & geduldig ist... Ebenfalls bemerkenswert war die neue Sichtweise auf Florence. Nervte sie in den ersten beiden Büchern einfach nur und war wohl auch etwas eifersüchtig wegen der neuen Familliensituation im Patchwork-Haushalt Spencer-Silber, so zeigt sie jetzt wesentlich weichere und auch verletzlichere Seiten, so dass man als Leser mehr Verständnis für sie hat, vor allem wenn rauskommt, dass ihr übel mitgespielt wird. Wie Liv und Mia will man die Stiefschwester nun endlich auch gern haben. Ich möchte nicht zuviel verraten, habe auch aus Angst jemandem zuviel erzählt zu haben lieber den Spoilerknopf gedrückt, jedenfalls das Wichigste: Dieses Buch ist klasse, es liest sich sehr schnell und schon wie bei der ersten Trilogie mit der Zeitreisenden Gwendolyn will man am liebsten gleich wieder von vorne loslegen, weils einfach so schön war. Wobei mir die Silber-Trilogie tatsächlich noch besser gefallen hat, was sicherlich meiner Vorliebe für Schwestern-Schmöker geschuldet ist ^^

Viel Spaß beim Lesen und stets schöne Träume!!

Kommentare

Sonnenkönigin kommentierte am 23. Oktober 2015 um 18:59

Die bisher von Kerstin Gier gelesenen Bücher haben mich gut unterhalten.
Mit der Silber-Reihe habe ich gewartet, bis sie komplett ist.
Deine fünf Sterne machen mich neugierig
- ich habe wegen der Spoiler-Warnung nicht deine Rezension gelesen.
Ein Kandidat für meinen Wunschzettel für Weihnachten?

Eva Mareike Jansen antwortete am 26. Oktober 2015 um 08:11

Liebe Sonnenkönigin, 

habe Deinen Kommentar leider erst heute gefunden - bitte entschudlige daher die Wartezeit auf meine Antwort...

Und: Ja! Bitte unbedingt auf Deinen Wunschzettel setzen; ich finde diese Trilogie noch schöner als die Edelstein-Trilogie und zwar weil die Struktur der Familie(n) hier noch besser ausgearbeitet ist. Wo bei Gwendolyn die Geschwister fast bloß Beiwerk sind, bekommt die kleine Schwester Mia der Hauptfigur Liv mehr Platz und auch die Bande, die zwischen den Schwestern bestehen empfand ich als intensiver. Mal ganz davon abgesehen, dass die Idee der Traum-Besuchs-Möglichkeiten innovativer und spannender als die Zeitreise ist. Die Sprache ist allerdings so, wie Gier-Leser sie lieben: Schnell, ein wenig frech und total lustig. 

Von daher wünsche ich Dir - sobald Du die Bücher dann in Händen halten wirst - wunderschöne Lesestunden!!

Deine Mareike