Rezension

Verstörend, düster, packend!

Der Verdacht
von Ashley Audrain

Bewertet mit 5 Sternen

Ich liebe den besonderen Schreibstil inklusive der ungewöhnlichen Perspektive: Blythe, die Protagonistin, erzählt ihrem (Ex-) Ehemann wie sie die Dinge sah, was geschehen ist und wie es dazu kommen konnte.. Der Stil ist manchmal fast telegrammartig, oft auch auf eine bestimmte Art & Weise nüchtern, aber gleichzeitig sehr emotional und ergreifend! Mal etwas ganz anderes - wirklich erfrischend!

Die Tatsache, dass es sich um drei bzw. vier Generationen von "beschädigten" Müttern/Töchtern handelt, bzw. dass die Geschichte der unglücklichen Mütter & Töchter sich immer wiederholt, hat fast schon etwas von einem Fluch. Durch verschiedene Zeitebenen erfahren die Leser/innen was den Frauen der Familie widerfahren ist und wieso sie so sind, wie sie sind. Die Handlung ist vielseitig, aber immer zutiefst dramatisch sowie erschütternd!

Ich liebe die brutale Ehrlichkeit der negativen Gefühle unter denen die Mütter/Töchter hier leiden: die Unliebe, die Kälte, die Genervtheit, die Gleichgültigkeit, die Gemeinheiten, der Hass, die Hassliebe, die Verzweiflung, der Wahnsinn...

Bei Blythe kommt noch eine Art Rivalität zwischen ihr und ihrer Tochter gegenüber ihrem Mann/dem Vater hinzu.

Ich war so gut wie durchweg gefesselt von den düsteren, schonungslosen Schilderungen bezüglich der nicht vorhandenen bzw. fehlgeleiteten Muttergefühle. Ein mutiges, großartiges Buch!!!