Ein schockierender und gleichzeitig faszinierender Roman
„Der Verdacht“ von Audrey Audrain ist 2021 im Penguin Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 320 spannungsgeladene Seiten.
„Ich war so enttäuscht, dass sie mein Kind war“ - mit diesem Satz beschreibt Blythe ihr Gefühl, als sie ihr erstes Baby namens Violet auf die Welt bringt. Blythe ist mit Fox verheiratet und die Geburt von Violet stellt ihre Welt auf den Kopf. Blythe fällt es schwer, eine Bindung zu Violet aufzubauen und ihr gelingt es nicht, sie zu lieben. Dies ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass sie selbst eine tiefe Mutter-Kind-Bindung niemals kennen lernen durfte. Blythe macht sich selbst große Vorwürfe, hadert mit sich, ist enttäuscht, zweifelt an sich selbst, ist sehr einsam und wird auch von angstvollen und mörderischen Gedanken getrieben und dabei sollte sie doch eine glückliche und zufriedene junge Mutter sein.
Audrey Audrain nimmt den Leser offen und schonungslos ehrlich mit auf die Reise in die Abgründe von Blythe’s Welt. Die Rolle als junge Mutter wird bis in die tiefsten Tiefen beleuchtet. Dies ist auf der einen Seite faszinierend, auf der anderen Seite aber auch zutiefst schockierend und verstörend. Und ich denke, dass es gerade diese Wechselseitigkeit so fesselnd macht. Ich persönlich bin in einen absoluten Sog des Buches geraten.
Die Sprache von Audrey Audrain im Buch ist kurz und prägnant, teilweise hart und auch dies trägt sicherlich zu der kaum auszuhaltenden Spannung bei.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, aber es ist sicherlich nichts für weiche Gemüter.