Rezension

Erziehung oder Genetik?

Der Verdacht
von Ashley Audrain

Bewertet mit 3 Sternen

Blythe hat eine Tochter geboren, auf die sie und ihr Mann sich sehr gefreut haben. Doch schon nach einiger Zeit gewinnt sie den Eindruck, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Je älter das Kind wird, desto deutlicher werden diese Befürchtungen. Verstärkt wird dies durch seltsame Vorfällen in Kindergarten und Schule ihrer Tochter. Blythe steht mit ihren Bedenken jedoch alleine da, denn ihr Mann sieht lediglich in ihr ein Problem: sie liebt ihr Kind nicht genug. Durch eine eigene schwere Vergangenheit lässt Blythe sich deshalb verunsichern und weiß bald nicht mehr ob sie sich selbst trauen kann. Das Psychspielchen mit dem eigenen Kind beginnt...

Anfangs haben mich die Personen-Generationen-Betrachtungen sehr verwirrt, ich musste mehrfach zurückblättern um herauszufinden wer wessen Mutter und und in welcher Zeit der Abschnitt jeweils spielt. Das wird im Laufe des Buches besser. Weiterhin empfand ich als deutlichen Abzug die Undurchsichtigkeit im Verhalten des Kindes und der Mutter; mal ist ihr Kontakt besser, mal schlechter, aber immer völlig willkürlich. Für den Leser ist nicht ersichtlich warum sich die Beziehung verändert und dies wäre ja genau das Spannende gewesen. Als letzten Kritikpunkt empfand ich die Geschichte als Nachahmer des Romans "wir müssen über Kevin reden". Leider ist es aber nicht gelungen. Potenzial hätte die Geschichte gehabt; die Umsetzung hat mir nicht zugesagt. Einzig das Ende fand ich wirklich gut.